Die Jungs in braun und weiß hatten am 24. Spieltag keine Chance gegen den BVB aus Dortmund. Vor dem Spiel habe ich nichts anderes erwartet. Nach dem Spiel war ich überrascht, wie effektiv der BVB das Spiel nach Hause bringt.
In der ersten Halbzeit konnte der FC St. Pauli das Spiel noch einigermaßen offen halten. Zwar waren sie die meiste Zeit in der eigenen Hälfte mit Defensivarbeit gebunden, konnte sich aber trotzdem einige gute Chancen rausarbeiten. Die beste hatte Hauke Wahl, der nach abgesprochenen Freistoßtrick frei vor dem gegnerischen Tor den Ball nur in die frei vor ihm liegende Ecke einschieben musste, aber zu genau zielte.
In der zweiten Halbzeit war Dortmund dann die dominierende Mannschaft, die ich erwartet habe. Die Umstellung von Vierer- auf Dreierkette brachte ihnen die notwendige Offensivpower, um die Abwehr vom FC St. Pauli zu knacken.
Dabei half einmal mehr die Klasse von Serhou Guirassy. Der hatte bei seinem Tor auch Glück, aber eben auch die Technik und Übersicht, um den Ball einzunetzen. Beim zweiten Treffer setzte sich Karim Adeyemi nach einem sensationellen Befreiungsschlag kurz vor der Torauslinie in der Hälfte von St. Pauli gegen Treu und Smith ruhig und überlegt durch. So geht Umschaltspiel und auch Durchsetzungskraft.
Das Spiel war in der 58. Minute entschieden. Danach durfte St. Pauli noch etwas mitspielen, aber ein Schuss aufs Tor gelang erst kurz vor Schluss durch Sinani, den Kobel toll pariert.
Positiv bleibt hängen, dass sich das Team nicht hat hängen lassen. Aber die Enttäuschung nach guter erster Halbzeit mal wieder nach der zweiten ohne Punkte dazustehen, war deutlich spürbar.
Zwei Drittel der Saison sind rum und St. Pauli steht immer noch knapp überm Strich. Vor der Saison sollte jedem und jeder klar gewesen sein, dass es bis zum Ende knapp bleibt. Gegner wie Dortmund sind dabei nicht der Maßstab. Die spielen in der Sommerpause Klub-WM. Unser erster Auftritt in der Champions League wird noch ein paar Jahre dauern – wenn’s gut läuft.
Nächste Woche klappt es in der Liga gegen Wolfsburg vielleicht auswärts besser. Danach kommt Hoffenheim. Da haben die braun-weißen eher eine Chance. Das ist ein wichtiges Spiel – für die Tabelle, aber auch für’s Gemüt, um beruhigter über die Länderspielpause zu kommen.