Der FC St. Pauli ringt Arminia Bielefeld in einem zähen Kampf nieder und gewinnt nach zwei Niederlagen in Folge mal wieder mit 2:1. Damit ist in einem Satz praktisch alles zum Spiel gesagt. Aber nach dem Spiel wurde es erst richtig gut…
Bei sonnigem Wetter haben die Spieler in braun und weiß am 30. Spieltag rund 70 Minuten alles im Griff. Trotzdem müssen sie die letzten rund 20 Minuten bangen, als Arminia Bielefeld nach einem Anschlusstreffer alles nach vorne wirft. Das vorhergehende permanente Anrennen hatte offensichtlich so viel Kraft gekostet, dass St. Pauli nur dank der Unfähigkeit der blau-weiß-schwarzen und den guten Reflexen vom Torwart Nikola Vasilj die drei Punkte auch wirklich zu Hause behalten darf. Vorher hatten Ex-Armine Hartel (fair entschuldigend verhalten jubelnd) und Lukas Daschner zum zwischenzeitlichen 2:0 eingenetzt.
Besonders der weite Pass von Jackson Irvine, den Marcel Hartel zum 1:0 nutzen konnte, war absolut erste Sahne. Kapitän Irvine hatte dann seinen großen Auftritt auch nach dem Spiel, als er den Capostand der Süd enterte und mit Megafon den Schlussgesang im Stadion anstimmte.
Außerdem wünsche ich dem Menschen auf der Nord, der zwischenzeitlich nach kurzer Behandlung das Stadion verlassen musste, gute Besserung. Ich hoffe, es ist nichts schlimmeres passiert – zumindest konnte er auf seinen eigenen Beinen die Stufen herabsteigen.
Wie geht es weiter? Keine Ahnung. Nächsten Samstag findet ihr mich auf den Stufen, auf deinen ich vor über 40 Jahren die Liebe zu diesem Sport gefunden habe. Vermutlich mit einem Glas Äppler in der Hand werde ich mit einigen meiner Freunde von damals ein Fussballspiel schauen. Bedenklos kann ich mich über einen Sieg freuen – egal, wen es trifft. Klingt komisch – ist aber so. OK, ein klein wenig mehr freue ich mich über einen Erfolg vom FC St. Pauli. Denn schließlich ist nach dem Erfolg gegen Bielefeld tatsächlich noch ein Relegationsplatz möglich.