Gestern Abend fand ein ganz normales Bundesligaspiel und gleichzeitig eine vorweggenommene Entscheidung um die diesjährige deutsche Meisterschaft im Rollerderby statt. Eingebettet in den international besetzten Kickass Cup, trafen die Hamburg Harbor Girls auf die Dresden Pioneers. Die gut besuchte Halle war schon den ganzen mit hervorragenden Rollerderby verwöhnt worden, aber dieser Bout brachte die Halle zum Kochen. Selten habe ich so ein intensives Spiel mit Spannung bis zur letzten Sekunde erlebt…
Die Harbor Girls fanden zunächst besser ins Spiel, führten schnell mit fast 50 Punkten. Dresden Pioneers berappelten sich allerdings und kamen Pünktchen für Pünktchen näher heran. Nach der Halbzeit hatten sie dann die Schwachstelle der Harbor Girls gefunden. Wobei diese Schwachstelle eigentlich die große Stärke der Hamburgerinnen war: Jammerin Knock’n’Rose tankte sich immer wieder genial durchs gegnerische Pack und sammelte viele Punkte. Dresden Pioneers versuchten deswegen so oft wie möglich, genau diese Läufe zu verhindern. Da wurde auch gerne mal ein Jam mit 0:0 schnell beendet. Leider hatte auch die Hamburger Pack-Spielerin Ostblocker Mitte der zweiten Halbzeit dann zu viele Strafen auf der Bank abgesessen und musste ganz aus dem Spiel.
Dresden Pioneers hatten ihre Taktik also hervorragend auf die Gegnerinnen eingestellt. Wenige Minuten vor dem Ende schafften sie den Lead-Wechsel. Im letzten Jam musste dann die Entscheidung fallen. 172:173 stand es aus Sicht der Harbor Girls, die mit Knock’n’Rose alles in die Waagschale warfen, um den Lead zu übernehmen. Leider kam Dresden zuerst aus dem Pack und sorgte dafür, dass keine Punkte mehr dazu kamen.
Ein absolutes Herzschlagfinale und einem Endspiel um die deutsche Meisterschaft absolut würdig. Alle Zuschauerinnen haben gestern wohl das Beste im Rollerderby gesehen, was es aktuell in Deutschland zu sehen gibt. Herzlichen Glückwunsch nach Dresden!