Vor einigen Wochen erreichte mich die frohe Botschaft, dass mein hier veröffentlichter Beitrag über die Deutsche Meisterschaft der Blindenfussballer vom FC St. Pauli in der Kategorie „Online/Social Media“ zum German Paralympic Media Award 2018 nominiert wurde. Dieser Journalistenpreis wurde dieses Jahr zum 18. Mal in 5 4 Kategorien (Hörfunk hatte zu wenig Einsendungen und wurde deswegen nicht berücksichtigt) von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung vergeben. „Mit ihm zeichnet die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) herausragende Berichterstattungen über den Breiten-, Rehabilitations- und Leistungssport von Menschen mit Behinderung aus.“ (Zitat DGUV)
Über diese Nominierung habe ich mich sehr gefreut. Gestern war die Preisverleihung in Berlin. Mir war beim Anblick der anderen beiden Nominationen gleich klar, dass ich keine Chance auf den Preis habe. Trotzdem wollte ich natürlich bei diesem Event dabei sein, weil ich 2016 bei der Preisverleihung vom Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) nicht dabei sein konnte. Damals haben meine mit den Harbor Girls und dem Frauennotruf entwickelten Plakate gegen Gewalt gegen Frauen den zweiten Preis erreicht. Außerdem ist die Nominierung für einen solchen Preis schon eine tolle Auszeichnung, wie ich finde.
Der Tag des German Paralympic Media Award 2018
Die Preisverleihung fand in einem würdigen Rahmen statt. Für die 4 Kategorien gab es rund 100 Einsendungen. Da ist es für mich wirklich toll unter die letztlich 12 Nominierten gekommen zu sein. Ein Beitrag über Blindenfussball gewann dann den Award in der Kategorie „Print“. In „meiner“ Kategorie „Online/Social Media“ gewann ein Beitrag vom ZDF. Völlig verdient und Gratulation dazu! In solchen Beiträgen, die über viele Wochen und teilweise Monate entstehen, ist selbstverständlich mehr inhaltliche Tiefe als in meinem von einem Tag. Im Bereich TV gewann zum Beispiel ein sehenswerter Beitrag über einen blinden Bergsteiger. Über vier Jahre entstand dieses TV Stück vom NDR inklusive der Begleitung der Besteigung von Mount Everest.
Es ist aber eben bei der Preisverleihung auch deutlich geworden, dass fast nur noch das öffentlich-rechtliche Fernsehen zu solchen tiefen Reportagen in der Lage ist – und natürlich müssen auch die sparen bzw. die Journalisten für ihre Herzensprojekte kämpfen. Besonders deutlich wurde das noch mal beim Gewinner in der Kategorie „Foto“. Der Fotograf des wirklich tollen Bildes hat noch einen anderen Beruf, der nichts mit der Fotografie zu tun hat. Sportfotografie ist in einem journalistischen Rahmen schwierig finanziell zu stemmen, denn die Anforderungen an das Equipment sind besonders hoch. Die Erträge durch Abdrucke sind allerdings mangels einer Erhöhung der Bildpreise in den letzten mindestens 10 Jahren nicht besser geworden.
Auf der Bühne…
Da die Nominierten noch eine Urkunde überreicht bekamen, durfte ich auch auf die Bühne. Eine schöne Geste, wie ich finde. Dabei hatte ich dann auch meinen Spaß, als ich vom 22-fachen Medaillen Gewinner bei paralympischen Spielen Gerd Schönfelder meine Urkunde überreicht bekam. Vermutlich war ich nämlich der erste, der diese Übergabe selbst fotografisch festhielt. Nachfolgend ein paar Bilder vom Tag.
Kleines Bonmot am Rand: ausgerechnet die Gewinner in der Kategorie „Online/Social Media“ konnten bei der offiziellen Verkündung auf Facebook vom DGUV nicht verlinkt werden, weil sie da gar nicht aktiv sind. Natürlich muss niemand auf Facebook sein, es zeigt vielmehr die Ausrichtung des German Paralympic Media Award. Ich behaupte mal, dass sich der Preis erneuern muss, sonst wird es in 10 Jahren schwer sein, noch andere Preisträger zu finden. Vielleicht können die Verantwortlichen beim nächsten Mal zum Beispiel in der Kategorie Hörfunk auch Podcasts mit berücksichtigen.
Und wie war der Tag in Berlin sonst noch so…
Nach der Preisverleihung vom German Paralympics Media Award 2018 bin ich dann mit meiner Liebsten, die mich dankenswerterweise begleitet hat, ins Kennedy Haus in Berlin gegangen. Dort sind die letzten Tage der Peter Souza Ausstellung über die Amtszeit von Barack Obama angebrochen. Wer sie noch nicht gesehen hat: es lohnt sich. Ein wahnsinnig bewegendes Stück Zeitgeschichte. Gibt es auch als Buch (zum Beispiel bei Amazon [Affiliate Link])…
Zum Abschluss des Tages gab es dann noch Kaffee und Kuchen bei The Barn. Ich hätte nichts gegen viele weitere solcher Tage in meinem Leben…
Mein lieber Stefan. Da ist dir, vollkommen verdient, eine Riesenehre widerfahren. Deine ganzen Aktivitäten rund um den FC Sankt Pauli und dein soziales Engagement gehören für mich längst in die Hall of Fame des Fotojournalismus. Ich erinnere an deine bewegenden Bilder rund um Viva con Aqua. Überall auf der Welt dokumentiest du die Aktionen vom Verein. Im tiefsten Dschungel, im höchsten Bergland und in den heißesten Wüstenregionen bist du unterwegs für uns. Du berichtet danach extrem spannend was ihr wo alles gemacht habt. Voller Stolz und Ehre bin ich, dich kennen zu dürfen. Immer weiter Stefan
Hallo Stefan,
danke für diesen schönen Beitrag! Wir haben uns auch sehr gefreut über deine Einreichung und, dass du dabei warst 🙂 Toll auch, dass du deinen Aufenthalt in Berlin genossen hast. Komme gerne wieder vorbei!
Viele Grüße,
Rebecca (von der DGUV)