Schuss Schuss

Fussballdramen, zweiter Teil

Was für 1 Fussball-Wochenende! Als hätten sich die ersten Teams der Männer und Frauen abgesprochen, gab es für beide braun-weißen einen Sieg auf der Zielgeraden: aber die Frauen machten es noch spannender. Bis fünf Minuten vor Schluß lagen die Frauen vom FC St. Pauli nämlich noch im Rückstand.

Nach dem vom Regen weggespülten Saisonstart, zelebrierten die 1. Frauen vom FC St. Pauli am Sonntag nun die erste tatsächliche Heimpremiere in der Regionalliga Nord. In der wunderschönen Feldstrassenarena kam es zum Hamburger Derby gegen den Vorjahrestabellenneunten Duwo 08. Der Start war allerdings sehr holprig und verfahren. Da passte es dann auch, dass Duwo mit der ersten Torchance mit 1:0 in Führung ging. St. Pauli rannte nun noch stärker an, denn man wollte unbedingt mit Punkten vom Platz gehen. Wie auch beim Spiel der Männer, wurde dann das erste Regionalligator von Nina Philipp von der Schiedsrichterin wegen Abseitsstellung von Linda Sellami aberkannt. Linda war aber klar passiv. Später gab die Schiedsrichterin ihre Fehlentscheidung auch zu, nutzte aber nichts – es blieb beim 0:1. Im Gegenzug fällt dann das 0:2. Klassische Form des mentalen Genickbruchs. Für viele Teams, aber nicht für die Frauen in braun und weiß.

Nina Philipp wurde an der Strafraumgrenze zu Fall (Bild „Foul“ in der Galerie) gebracht und trat den fälligen Freistoß gleich selbst. Mit Frust jagte sie den Ball durch die Mauer und die Torhüterin von Duwo konnte nur noch hinterher schauen. Mit 1:2 ging es dann in die Pause.

In der zweiten Halbzeit spielten die 1. Frauen vom FC St. Pauli deutlich strukturierter, mussten aber erst mal in der 50. Minute nach tollem Konter von Duwo und sehr unglücklichem Stellungsspiel von St. Pauli das 1:3 hinnehmen. Wieder so eine psychologisch ungünstige Situation. FC St. Pauli ließ sich aber nicht aus der Ruhe bringen und verzückten die rund 200 Zuschauer am Seitenrand mit druckvollem Spiel. Irgendwann wurde der Druck für Duwo 08 zu stark und auch deren Abwehrreihen machten Fehler. In der 78. Minute war es soweit: ein Eigentor bescherte dem FC St. Pauli den Anschlußtreffer.

Beide Außen in braun und weiß spielten am Sonntag ein sehr gutes Spiel und trugen einen Angriff nach dem anderen vor das Tor von Duwo. Während beim letzten Spiel Verena Mannes über links für das wichtige Tor sorgte, war es am Sonntag Anso Greifenberg über rechts, die die Entscheidung herbei führte. Erst in der 85. mit Wucht, dann in der 89. mit viel Gefühl zauberte sie zwei Tore herbei und sorgte für den viel umjubelten 4:3 Sieg. Besonders das 4. Tor mit viel Risiko als Heber von weit außen ins lange Eck gespielt, hätte eine Nominierung für das Tor des Monats verdient.

Der erste Dreier in der noch jungen Regionalliga-Saison ist eingetütet. Es gab wieder hervorragenden Fussball zu sehen. Am 25.9. um 15 Uhr folgt das nächste Heimspiel an der Feldstrasse gegen den TSV Limmer, einem Team das als eins der Top Teams der Liga einzuschätzen ist. Eine echte Nagelprobe für die 1. Frauen vom FC St. Pauli…

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