Cenk Sahin feiert mit Dani Buballa Cenk Sahin feiert mit Dani Buballa

Bierduschenfinale

Das hier ist Fussball, das hier sind Dramen! Wenn in der 90. Minute das auf Grund der vielen vergebenen Chancen frisch geholte Frustbier plötzlich freudig durch die Luft fliegt, dann erlebst du gerade Fussball. Emotionen! Das kollektive Stadionerlebnis ist durch nichts zu ersetzen. Wer hier das in dieser Sekunde frei gesetzte Serotonin jubelnder Menschen einatmet, ist für den Rest der Woche glücklich.

Dabei hätte das Spiel FC St. Pauli gegen Arminia Bielefeld gar nicht so spannend und eruptiv enden müssen, aber Dank dem kollektiven Versagen des Schiedsrichtergespanns wurde es das für die nächsten Wochen mental wichtige Match. In der ersten Halbzeit war gerade der klare Elfmeter nicht gegeben worden, als ich am Spielfeldrand zu unserem Fanbeauftragten sagte, dass Aziz kein Elfmeter braucht, um uns in Führung zu schiessen. Schwups, steht es 1:0. Und obwohl Aziz wunderbar in meine Kamera jubelt, bekomme ich kein scharfes Bild hin. Die Sommerpause war für mich offensichtlich zu lang und meine Ruhe in spannenden Situationen hat mich im Stich gelassen. Trotzdem wusste ich in der Situation, dass Sankt Pauli das Spiel gewinnen wird.

Gutes Zeichen für einen Erfolg der braun-weißen: ich habe kein gutes Jubelbild von Bouhaddouz.

— rim_light (@rim_light) 10. September 2016

Als ich mich dann für Choi freute, dass er trifft, obwohl er von meiner Kameraposition weglief, war mir definitiv klar, dass wir das Spiel gewinnen. Aber da war das braun-weiße Kombinationsspiel zu schnell für den Assistenten an der Linie und er glaubte ein Abseits gesehen zu haben. Der erste Teil des letzten Satzes war in den letzten Wochen kaum vorstellbar und der zweite ein Drama. (Schlimm übrigens, dass das Sportstudio im ZDF aus Choi Miyaichi machte – aber vom Fussball im Fernsehen erwarte ich gar nichts mehr…)

Und dann kam die 90. Minute: Cenk Sahin ballert sich in die Herzen der braun-weißen Anhänger und befreit alle von der Last, nicht gewinnen zu können. Er läuft direkt vor meine Kamera und lässt sich feiern. Ich werde nass, aber das ist mir egal. Ich rieche nach Bier. Es ist mir egal. Danke, liebes Schiedsrichtergespann, dass ihr aus einem langweiligen Samstag nachmittag in brütender Hitze ein tolles Fussballspiel geformt habt.

Liebe braun-weiße Fussballer: ich habe kein Problem damit, wenn ihr auch mal locker und leicht hoch gewinnt – aber so in der 90. ist auch schön 🙂

  1. Pingback: Läuft doch. | Grenzenlos Sankt Pauli
  2. Pingback: Voll fett! Mit dem wichtigen Heimerfolg gegen Bielefeld geht die Saison für den #FCSP erst richtig los. | KleinerTods FC St. Pauli Blog

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert