Sonntag. Ich lungere alleine an den Fischauktionshallen herum und fotografiere Postkarten. Plötzlich klingelt das Telefon: „Hi, hier ist Olli. Willst Du mit mir und den Hunden zur Wiese? Ich bring auch mein Otus mit.“ Haha, geiler Typ. Ich kenne Olli nicht persönlich, nur über Facebook, aber so eine Ansage ist ja mal extrem sympathisch. Bestes 50er der Welt von Zeiss trifft schwerstes Leica 50er. Und es wird – soviel sei vorweg verraten – kein Pixelpeeping und auch kein „Schwanzvergleich“. Mit 50ern auch schwierig. Mein 400er steht im Schrank…
Noch spitzenmäßiger wird es allerdings, als er mich abholt und er mir seine hübsche Frau Wibke vorstellt. Eben noch dachte ich, dass meine amateurhaften Bewegungen an der manuellen Linse bei wieselflinken Hunden ziemlich im Desaster enden werden, schon schaltet mein Hirn wieder auf Beautyshots um. Man muss ja flexibel sein…
So spazieren dann zwei Fotografiebegeisterte über die Hundewiese, machen Schnappschüsse von einander und unterhalten sich prächtig. Olli ist Architekturfotograf mit einem hervorragenden Auge für gerade Linien und CAs. 🙂 Auch wenn Olli ein Metier fototechnisch bearbeitet, das mich eher am Rand berührt, ist der Spaziergang ein interessantes und unterhaltsames Gespräch. In der Fotografie habe ich schon viele sympathische Menschen kennengelernt. Olli gehört – genauso wie Wibke und die Hunde – definitiv dazu.
Der Oberknaller kommt aber erst noch. Im handlichen Kleinwagen von Olli hat noch sein neuer Profoto B1 Platz gefunden. Endlich kann ich diesen sagenhaften Blitz mal in freier Wildbahn ausprobieren. Auch wenn die TTL-Fähigkeit natürlich keine Rolle spielt, ist das Handling des Akkublitzes wirklich toll.
Wieder muss Wibke herhalten und im kalten Wind gute Miene zum bösen Spiel machen. Danke für deine Geduld!
Das erste Mal also blitze ich mit meiner Leica. Ohne Blitzbelichtungsmesser rate ich mir eine Blenden-Zeit-Kombination zusammen. Ohne Graufilter geht trotz der schon sehr tiefstehenden Sonne kaum was, wenn ich die Blende nicht sehr stark schliessen will. Ich möchte aber die Bäume unscharf werden lassen. Die limitierenden Faktoren der Leica sind ISO200 und 1/180s Blitzsynchronzeit. Vielleicht hätte ich doch besser eine Phase One gekauft.
Letztlich werden zwei Bilder einigermaßen was. Und das ist alleine der wunderschönen Wibke geschuldet. Nur die schönsten Gesichter können einen nackten Profoto B1 Studioblitz vertragen.
Ich bin begeistert, wie der automatische Weissabgleich der Leica M die Situation meistert. Und so endet ein unerwarteter und sehr angenehmer Sonntagnachmittag bei einem wärmenden Kaffee. Gerne wieder…
… meiner Meinung nach sind Deine geblitzen Shots traumhaft geworden und es ist mir immer noch schleierhaft, wie Du mit Deiner Kiste überhaupt gegen die Sonne scharf stellen konntest. Sobald´s wieder wärmer wird: Wibke meets Leica, Hundewiese, Part II !
LG Wibke + Olli
Du hast mit Deiner Kiste doch auch scharfe Bilder hinbekommen – wo ist also das Problem?
Ansonsten: gerne wieder!
… ich bin beim fokussieren aber auch nicht auf die Bildmitte begrenzt. Willst Dir eigentlich noch einen Aufstecksucher holen ?
Ach ja, stimmt, du hast ja gar keine Fokussierhilfe. Tse, Nikon ist halt echt hinten dran. 😉
Was mich gerade fasziniert ist die Tatsache, dass „Regeln brechen“ so super funktioniert. Wie oft heisst es doch: Lass die Leute nicht aus dem Bild raus schauen, Achte darauf, dass da nicht so viel Himmel über den Köpfen ist“. Das Bild von Wibke im fünfer Set oben beweist das Gegenteil. Regeln in der Fotografie sind halt keine Regeln sondern allenfalls Richtlinien 😉
Fotografie heißt, Ordnung ins Chaos zu bringen. Eine andere Regel kenne ich nicht.
Olli ist der Beste. Ich konnte ihn bei Steffen Böttcher im Studio kennenlernen.
Auf jeden Fall ein großartiger Mensch.
PhaseOne <3 😉
ach, du wieder…