Wer sich für Sportfotografie bei Olympia interessiert, findet aktuell auf dem Blog von Jeff Cable viele interessante Bilder und Hintergrundinformationen. Besonders gut finde ich, dass hier ein Einzelkämpfer schreibt und kein Fotograf der üblichen Agenturen. Diese verfügen nämlich über eine völlig andere Infrastruktur. Bei Getty zum Beispiel werden die JPGs out of Cam via kilometerlangen Ethernetkabeln direkt aus der Kamera zu drei Editoren geschickt. Von den dreien wählt einer die passenden Bilder aus, einer macht die Bildbearbeitung und einer beschriftet die Bilder mit den richtigen Metadaten. Das ist selbstverständlich ein ganz anderes Arbeiten, als sich die meisten von uns das vorstellen können. Aber die Agenturen stehen auch unter einem hohen Druck, der anders gar nicht zu bewältigen wäre. Das Bild eines Ereignisses braucht rund drei Minuten, bis es auf den Redaktionsservern der Nachrichtenerzeugnisse liegt und dort zur brandaktuellen News weiterverarbeitet werden kann. Täglich werden so ca 2000 Bilder vom aktuellen Sportgeschehen um den Globus gesendet.
Von Getty gibt es auch eine schicke App (zum Beispiel bei iTunes) auf der du dich von der Schnelligkeit des Dienstes überzeugen kannst. Die App stellt die Bilder aus Sotchi nahezu in Echtzeit zur Verfügung. Einfach mal nach “Olympia” suchen…
Diese Möglichkeiten hat Jeff Cable selbstverständlich nicht. Und er schreibt auch sehr sympathisch über seine Fehler, denn natürlich kann auch er nicht alle Sportarten auf Anhieb optimal fotografisch einfangen. Niemand kann das. Umso schöner, dass er nicht entsprechendes Können vorgaukelt, sondern schreibt, mit welchen Überlegungen und Einstellungen er dem Ziel ein gutes Bild zu schiessen entsprechend weitergekommen ist.
Es ist übrigens keine Seltenheit, dass er 18 Stunden für seine Arbeit als Sportfotograf auf den Beinen ist. Umso höher ist zu bewerten, dass er sich Zeit für’s Bloggen nimmt.
und noch ein Tipp: http://gizmodo.com/the-inside-story-of-how-olympic-photographers-capture-s-1521746623