Was machst Du nachts allein in einem schmucken, aber in die Jahre gekommenen Hotel, wenn Du nicht schlafen kannst? Ich jedenfalls versuche, Selfies zu fotografieren.
Diesmal wollte ich unbedingt so ein cooles Selbstbildnis hinbekommen, bei dem ein Auge offen an der Kamera vorbeischaut. Da ist die Rangefinder ja wie für gemacht, da der Sucher nicht mittig, sondern relativ weit links angebracht ist. Klappt im Querformat natürlich nur für Leute, die mit dem rechten Auge fotografieren. Ich bin aber ein Linksauge. Da verdeckt selbst die kleine M das Gesicht ziemlich vollständig. Die Kamera neben dem Körper zu halten, ist eine Möglichkeit, sieht aber merkwürdig aus und es ist echt fummelig den richtigen Bildausschnitt zu wählen.
Nächster Versuch: Hochkantfoto! Aber das ist bei der Leica M erst recht gewöhnungsbedürftigt. Irgendwo ist immer eine Hand im Weg. Vermutlich gibt es deswegen generell so wenig atemberaubende Fotos im Hochkantformat, die mit einer Leica fotografiert wurden – zumindest merklich weniger als im Querformat.
Da ich den richtigen Dreh nicht rausfinde, mache ich ein Bild mit komplett merkwürdiger Körperhaltung.
Dabei habe ich erst kürzlich in einem kleinen Film gesehen, dass Selfies gut für das eigene Körpergefühl sein sollen.
OK, das ist ja auch Werbung mit etwas amerikanischen Pathos aufgehübscht. Auch wenn ich das Konzept dahinter als gute Idee empfinde. Das größte Problem bei der Wahrnehmung des eigenen Körpers ist für Frauen vermutlich eh, dass ich Geschlechtsgenossen habe, an denen mindestens eine Synapse im Gehirn fehlt, um als intelligente Lebensform durchzugehen. Und als ich darüber nachdenke, wie ich dies etwas seriöser formuliere, schwappt mir ein Film in die Timeline, der genau das, was ich meine, schön darstellt. Sind natürlich stereotypen, aber wer beim Betrachten des Films in keiner Sekunde an Situationen denken muss, die er selbst schon erlebt hat oder erzählt bekommen hat, darf sich sehr glücklich schätzen.
Hat natürlich nichts mit meinen belanglosen Selfie-Versuchen zu tun. Aber so ist das ja manchmal, dass einem scheinbar wirre Gedanken durch den Kopf geistern, die irgendwie dann doch eine Runde machen…
Okay – das Problem “Schlaflos im Hotel” kenne ich leider nur zu gut – aber auf die Idee dann durch das Hotel zu wandern, darauf bin ich noch nicht gekommen… 😉
Was mich persönlich am Selfie stört (was aber dann doch irgendwie dazu gehört…) ist die Kamera.
Tja, da helfen dann nur “arm length selfies”, aber mit dem Noctilux und seinem Meter Mindestabstand ist das selbst für mich recht schwierig 😉
Never!
Probier mal das Kingtide Monopod (Big) – ideal für Selfies. Ich hab es allerdings bisher aber nur mit de rGoPro und nicht mit der Leice getestet 😉
Hahaha, geil – ich sehe mich schon die Entfernungstabelle auf’s Monopod malen 🙂
Ich finde deine Selfies wirklich immer extrem lustig :-D. Den Film fand ich ziemlich gut, da konsequent und ich habe mich dabei ertappt, mich fast von der ersten Sequenz an, mit den Männern zu solidarisieren, woran das wohl liegt ;-).