Als die erste Kontaktaufnahme erfolgte, war ich froh, dass sie schriftlich erfolgte. Einen Anruf aus der Nähe der Schweizer Grenze in der Basler Region hätte ich vermutlich gar nicht verstanden. Und dann hätte ich diese besondere Ehre vielleicht verpasst, die mir das Fotografieren dieser Hochzeit bescherte. Ursprünglich wollte das Brautpaar Kathi und Sami nämlich eine Woche später heiraten, aber da war ich schon mit zwei anderen Hochzeiten ausgebucht. Also wurde der Hochzeitstermin mal eben eine Woche nach vorne gezogen. Puh! Eine riesige Ehre – und glücklicherweise komme ich mit Erwartungsdruck ganz gut zurecht 🙂
Die Gastfreundschaft des Paares und ihrer Familien kannte jedenfalls keine Grenzen. Selten war ich auf einer Hochzeit so sehr Gast, wie auf dieser. Sehr gerne erinnere ich mich an das Wochenende im Schwarzwald. Gefeiert wurde im Garten der Brauteltern. In dieser Hochzeit steckte wahnsinnig viel Liebe, Arbeit und Schweiss – die Vorbereitungen wurden nahezu vollständig in Eigenregie umgesetzt.
Es war auch sehr interessant, mal eine katholische Kirche in Süddeutschland von innen zu sehen und den Gottesdienst in der St. Martin Kirche in Wehr zu erleben. Der Vergleich der Länge einer Trauzeremonie zwischen Hamburg und Wehr verhält sich wohl analog zu Las Vegas und Hamburg…
Die Hochzeit fand am heißesten Tag des Jahres statt – das Thermometer kletterte an dem Tag auf 33°C, selbstverständlich im Schatten. Und als ich eine Woche später auf der nächsten Hochzeit unterwegs war, erreichte mich eine SMS der Braut: „Gut, dass wir letztes Wochenende geheiratet haben. Hier regnet es den ganzen Tag…“
An diese Hochzeit in Wehr erinnere ich mich jedenfalls super gerne. Nicht nur wegen der wahnsinnigen Ehre diese Hochzeit fotografisch begleiten zu dürfen, sondern auch wegen der Herzlichkeit, die ich im Schwarzwald erleben durfte. Deswegen zeige ich die Bilder auch erst heute. Immer wieder habe ich mir die Hochzeitsfotos angeschaut und selbst in Erinnerungen geschwelgt. Ich wollte diese Bilder nicht so richtig loslassen, weil ich nicht weiß, ob die wunderbaren Stunden, die sich beim Betrachten der Fotos vor meinem inneren Augen erneut abspielen, auch den Unbeteiligten treffen.
Ich kann nur hoffen, dass ich Kathi und Sami irgendwann noch mal wieder sehen kann, um die erlebte Herzlichkeit und Wärme ein klein wenig zurückzugeben …
Moin Stefan, es hat Spaß gemacht, die Bilder anzuschauen. Mein absolutes Lieblingsbild ist das eine aus der Kirche, wo du auf das zwischen den Bänken sitzende Kind fokussiert hast (59). Ein großartiges Bild! LG, Conny