Viele Menschen begrüssen das neue Jahr mit Feuerwerk und einige möchten es fotografieren. Normalerweise bekommst Du eher selten die Gelegenheit, die bunten Leuchtraketen im Himmel auf den Sensor zu bannen. Ich habe allerdings schon so oft – meistens auf Hochzeiten – Feuerwerk fotografiert, dass ich mir erlaube, dir heute ein paar Tipps für Deine Feuerwerksbilder zu geben.
Der Trick beim Fotografieren eines Nachthimmels mit Feuerwerk ist das Ausschalten der Automatik. Wichtig sind längere Belichtungszeiten, die bei niedrigen ISO Zahlen mit eigentlich allen Kameras gute Ergebnisse hervorzaubern. Hilfreich ist dabei natürlich ein Stativ. Meine Bilder hier sind alle ohne Stativ entstanden. Das hängt damit zusammen, dass auf Hochzeiten das Feuerwerk eher kurz ist und ich möglichst viele unterschiedliche Perspektiven erwischen will. Wenn Du Feuerwerk fotografierst, wird das deutlich geplanter ablaufen. So kannst Du Dir vorher dazu Gedanken machen, wo Du Dich und Deine Kamera aufbaust. Besonders schön ist es immer, wenn nicht nur das Feuerwerk zu sehen ist, sondern auch etwas von der Umgebung.
Ein weiterer Grund für mein Fotografieren von Feuerwerk ohne Stativ ist, dass dieses bei Hochzeiten meistens in der sogenannten Photobooth im Einsatz ist.
Die letzte beiden Aufnahmen aus der Galerie wurde mit einer 1/5 Sekunde Belichtungszeit aus der Hand aufgenommen. Die halte ich bei Weitwinkelaufnahmen sehr sicher. Weitere Hinweise auf ISO und Blende ergeben eigentlich keinen Sinn, denn die Helligkeit des Feuerwerks ist stark von der Anzahl und Art der Raketen und Leuchtspuren am Himmel abhängig. Einfach mal ausprobieren. Es ist sowieso immer viel Glück dabei, denn Du musst ja lange bevor du den Lichteffekt siehst, den Auslöser betätigen. Daher macht es dir gute Aufnahmen sogar leichter, wenn du längere Belichtungszeiten verwendest. Beginne einfach mal mit ISO100, Blende 8 und 4 Sekunden Belichtungszeit. Durch die relativ stark geschlossene Blende ergibt sich der gewünschte Nebeneffekt, dass eine Fokussierung relativ einfach ist. Einfach den Autofokus ausschalten und das Objektiv manuell auf etwas vor Unendlich stellen. Kenner kennen die Hyperfokaldistanz und machen sich den größtmöglichen Schärfebereich zu nutze. Dank der Möglichkeit auf dem Kameradisplay sofort das Ergebnis zu begutachten, kannst Du gleich die Belichtung korrigieren. Ich würde wenn notwendig die Zeit verändern.
Viel Spaß an Silvester oder bei anderen Anlässen mit Feuerwerk …
… in einem berüchtigten Fachprofiforum käme « rechnerechneUmkehrwertBrennweiteVerschlusszeitKrepelfaktorrechnerechneverwirrqualmschimpf » der Aufschrei, dass 1/5 aus der Pfote gar nicht geht, gar nicht gehen kann und daher gar nicht gehen darf. Gut, dass wir das nicht nur besser wissen, sondern auch einfach können 😉
Daher von mir völlig für lau zwei Trikkz :
a) Machs wie die Biatlethen und achte auf die Herzschläge beim Ausatmen. Ausgelöst wird zwischen zweien bei an den Augenhöhlenknochen und Nasenrücken gepresster Kamera. Dass das technische Wunderwerk mit der linken Hand unter der Optik abgestützt wird und beide Arme am Körper kleben, setze ich als ‚Normalhaltung‘ voraus.
b) Schiet was auf Herzschlag und Blutbahnen, wenn der Bolide einen Hochformatauslöser entweder zusätzlich angeflanscht oder ohnehin schon angebaut hat. Guck mit dem linken Auge durch den Sucher, zieh die linke Schulter soweit nach vorne, bis das Trumm zwischen Augenhöhlenknochen und Schulter einklemmt wird. Zusätzlich wird der Oberkörper soweit nach rechts abgedreht, dass der linke Arm am Rippenbogen parkt. Man steht quasi mit 90° Versatz zum Geschehen. Sieht beknackt aus, braucht ein wenig Übung, funkioniert aber.
Alles richtig.
Dazu gab es hier im Blog mal einen kleinen Wettbewerb. Ergebnis und so http://www.stefangroenveld.de/2010/wie-kann-ich-langer/
Ich bin ein dilettantischer Amateur und will auch nicht klugscheißen, aber ist es nicht völlig Banane, ob man Wackel oder nicht? Die Raketen bleiben ja auch nicht stehen und halten still.
Wenn noch Umgebung mit drauf ist, würde das Wackeln ziemlich stören. Wenn nur die Raketen drauf sind, würde das Wackeln die Leuchtspuren eckig aussehen lassen. Auch das wäre nicht schön.
Stimmt die Chrysanthemen, könnten etwas verwelkt aussehen.
Aber mit etwas flüssigeren Bewegungen bei der Kameraführung könnten die Effekte doch wieder Interessanter werden. Ich glaube am Silvester gibt es da flüssige Hilfsmittel. 😉
Für alle, die meinen, dass Feuerwerksfotos langweilig sind und immer das gleiche sind, hier mal der Gegenbeweis:
http://www.popphoto.com/how-to/2010/06/make-unique-fireworks-photos-using-focus-blur
Schön!
Bei den Feuerwerken bei uns in der Stadt werden die meistens nacheinander an der gleichen Stelle abgeschossen. Da würde diese Methode zu Überbelichtungen führen. Deswegen nehme ich die nacheinander auf und arrangiere sie anschließend nebeneinander. Der Ebenenmodus „Hellere Farbe“ erlaubt dann ein praktisch nahtloses Einblenden einer Rakete an eine ansonsten dunkle Stelle.
Vielen Dank für die guten Tipps! 😀 Ich suche gleich mal einen Feuerwerk Shop auf um danach entsprechend gute Fotos hinzukriegen…. 🙂