Am Sonntag fanden sich 7 neugierige Fotografen in der Nähe vom Altonaer Bahnhof ein, um meinen Ausführungen zum guten und schlechten Licht zu folgen. Dafür herzlichen Dank – obwohl das Wissensniveau zum Thema Blitzen anfangs sehr unterschiedlich war, haben sich alle in der Gruppe gut verstanden und gegenseitig unterstützt. Ich denke, letztlich hat jede und jeder an dem Tag was mitnehmen können.
Und ein paar coole Bilder sind auch dabei rausgekommen. Ich bin allerdings so gut wie gar nicht zum Fotografieren gekommen, aber das war ja auch nicht das Ziel. Also verweise ich gerne auf das Bild, das Besim von Josh gemacht hat. Josh wiederum hat mich fotografiert – siehe das Bild rechts. Nicht unbedingt ein ausdrucksstarkes Portrait, was aber nur an mir liegt. Viel interessanter ist eigentlich, wie das Bild zustande gekommen ist.
Im Hintergrund ist gut die Girlande eines Cafés zu sehen. Diese wurde entsprechend eingemessen, so dass sie gut aussieht. Ich saß zunächst im Dunkeln. Als alle die richtige Belichtung für den Hintergrund gefunden hatten, habe ich den Blitz eingeschaltet, der links neben mir stand. Jeder konnte dann mit seinem internen Blitz individuell den neben mir aufgestellten Blitz fernzünden. Nachdem jeder mit dem Ergebnis zufrieden war, habe ich auf den Blitz eine halbe CTO Folie gesteckt. Das ist diese orangene Folie, die bei vielen Blitzen mitgeliefert wird und von der einige eben noch nicht wussten, was man damit macht. Der Effekt der Folie ist, dass das bläuliche Tageslicht des Blitzlichtes auf die wärmere Farbtemperatur der Glühlampen hinter mir eingestellt wird. Und so wurde aus dem guten Bild mit dem eben noch alle zufrieden waren, ein tolles Bild, bei dem der Blitzeinsatz eigentlich nicht mehr auffällt. Ich nenne das übrigens „unsichtbares Blitzen“ und ist die dritte und letzte Stufe der Übungen in meinem Workshop.
Falls euch der kleine weisse Punkt in der Mitte meiner Pupille auffällt: da Josh eine kleine Nikon D3s ohne internen Blitz sein eigen nennt, nutzte er einen SB-900 (Affiliate Link zu Amazon), um den eigentlich auf mich gerichteten Blitz zu zünden. Das wäre in Photoshop mit zwei kleinen Klicks leicht zu entfernen gewesen, aber Josh hat das drin gelassen und ich finde es zur besseren Erklärung hier für diesen Blogbeitrag auch passend 🙂
Ach ja: wer aus Hamburg kommt und am Wochenende noch nichts vor hat, kann beim Kunsherbst im Rahmen der Altonale die Kunstwerke einer meiner Teilnehmerinnen anschauen. Sie freut sich bestimmt, auch wenn kein Bild vom letzten Sonntag ausgestellt wird.
😉 ich erklärs ganz ganz kurz mit den Folien :
CTO = colour to orange
CTB = colour to blue
immer ausgehend von Tageslicht.
Manche sagen auch « change (colour) temperature (to) orange »
Und wer sie nicht hat, kann sie für ganz schmales Geld oder für lau als Rest beim professionellen Lampenausleiher als Reststück bekommen. Oder als abgerissene Ecke …
H
Also mir hat es viel Spaß gemacht. Hättest du mal was gesagt: Ich habe ja jede Menge Bilder nebenbei gemacht. Die zeige ich dann in meinem kleinen Artikel über den Workshop, wenn ich denn bald mal dazu kommen sollte, ihn zu schreiben.
Keine Hektik, aber interessieren würde es mich schon.
Das Bild hat wirklich ein wunderschönes Licht,… irgendwie muß ich dabei an den „Meister des Lichts“ Joe McNally denken 😉
Hey Stefan,
Fotografen ablichten ist so ein Thema für sich! Ich hab jetzt noch schweißnasse Hände! Abgesehen von diesem außerordentlichen Stress hatten wir eine Menge Spaß! Ich hab noch ein Foto von dir, aber das ist eher was in der Kategorie „Blackmail“ – aber da sollte ich vorsichtig sein 😉
Blackmail? Du kennst meine eMail Adresse. Und ich Deine Bankverbindung *seufz