Axel Formesyn („Unser HSV“) und Michael Pahl (Mitautor zur offiziellen Vereinschronik „100 Jahre FC St. Pauli“) hatten zu dem sehr unterhaltsamen Abend eingeladen. Die beiden sind Schulfreunde und sind es trotz der unterschiedlichen Vereinsvorlieben geblieben.
Der Saal im Knust war gut und von jung bis alt besucht, der Eintritt ging zu gleichen Teilen an die jeweiligen Fanprojekte der beiden Vereine und Fans beider Seiten fühlten sich gut unterhalten.
Neben Ausschnitten aus den Werken der beiden Autoren, gab es den Kurzfilm „Trikottausch“ von Kay Uwe Schmidt zu sehen (sehr lustig einige St. Pauli Skins als Nazidarsteller zu sehen), verschiedene TopTen Listen zu unterschiedlichen Themen (und relativ vielen Fotos in Walter Froschs Wohnung und dem Top1 Lied über einen der beiden Vereine – hier ein Mitschnitt mit meinem iPhone vom Gewinner Diskotier, das sehr gut die Atmosphäre des Abends widerspiegelt), sowie als Interviewgäste ehemalige Spieler vom HSV oder FC St. Pauli – oder beidem.
Da ich schon die ein oder andere Lesung zum Buch vom FC St. Pauli besucht habe, kannte ich die Geschichten zwar schon, aber die HSV Erzählungen waren nicht minder unterhaltsam. Von Buttje Rosenfeld konnten die Zuhörer erfahren, dass er den Weltrekord im Ball in der Luft halten mit 11111 Kontakten hält. Peter Nogly – von dem der titelgebende Tipp vor dem Derby am 3.9.77 kam, dass dann 2:0 für den FC St. Pauli ausging – kam die Aussage, dass er diesen Tipp niemals abgegeben habe, da er nie Ergebnisse tippt. Für das nächste Spiel am Sonntag sagte er übrigens ein 1:0 für den HSV voraus. Jens Duve hat einen Sohn, der beim HSV spielt, von dem er hofft, dass er auch mal beim FC St. Pauli Fuss fassen wird. Marinus Bester gab zu, dass er befürchtet, dass der FC St. Pauli am Sonntag gewinnen könnte.
Zwischendurch gab es mit Fred Timm (früher Norbert und die Feiglinge) eine Liveperformance von „Trotzdem HSV“, dass ich dank der Verknüpfung von kritischer Distanz und Humor gut finden kann. (Das Lied gibt es auf Youtube zu hören.) Dieser Umgang mit der Liebe zu seinem Verein würde so manchem Hardliner auf beiden Seiten sicherlich gut tun.