Die Bedingungen am Ring waren für die Fotografen eine Katastrophe: auf der üblichen Länge des Boxringes von gut 6 Meter drängelten sich 14 Fotografen – und ein Ringrichter! Ich habe während des Kampfes dreimal das Objektiv meines Nebenmannes auf den Kopf bekommen. Und unter den Scheinwerfern hatte das Deo von jedermann schon nach der ersten Runde versagt.
Aber wir wurden mit einem sehr packenden, spannenden und hochklassigen Kampf belohnt. Am Ende stand der in Hamburg lebende Ungar Zsolt Erdei als neuer Weltmeister im Cruisergewicht fest. Zwei der drei Ringrichter sahen ihn in 7 von 12 Runden vorne und das reichte für das denkbar knappe Ergebnis 115:113, 115:113 und 114:114.
Der Kampf wurde ja auch live im ZDF übertragen und falls sich Du Dich wunderst, wieso die Fotografen während des Kampfes nicht zu sehen sind, kann ich Dir verraten, dass die Fotografen im Prinzip unter dem untersten Seil des Boxrings fotografieren und somit außerhalb des Fernseh-Kamera-Blickwinkels sind. Diese Fotografierposition ist sehr unbequem und wird meistens mit Nackenschmerzen am nächsten Tag quittiert.
Belohnt wird man mit einer einzigartigen Atmosphäre, denn Du bist wirklich hautnah dabei. Ich konnte den Kommentator vom ZDF genauso hören, wie die Anweisungen und Aufmunterungen von den Mannschaftskollegen und Trainer der Boxer. Und bei entsprechenden Schlägen bekam ich die aufgewirbelten Schweissperlen der Sportler ab. Näher dran geht einfach nicht 🙂
So nah dran muß ein klasse Erlebnis sein. Auf die Schweißdusche könnte ich verzichten – aber die fliegenden Schweißtropfen auf den Fotos find ich trotzdem großartig 😉