Gestern abend hatte ich das “Vergnügen” die außerordentlichen Mitgliederversammlung des Hamburger Sport Vereins fotografieren zu dürfen. Wegen der kürzlich stattgefundenen Trennung vom langjährigen Sportchef Dietmar Beiersdorfer war das öffentliche Interesse gegeben. Solche Versammlungen zu fotografieren ist nicht besonders aufregend, denn die Qualität der Wortbeiträge kann schlecht auf Pixel gebannt werden und die Motive, die die anwesenden Fotografen ablichten können, unterscheiden sich kaum. Trotzdem waren wieder fast zwei Handvoll Kollegen anwesend und es war klar, dass alle die gleichen Bilder machen würden.
Um Bilder verkaufen zu können, musste ich also einfach schneller als die anderen sein. Um 19 Uhr begann die Versammlung offiziell und wegen des starken Mitgliederandrangs wurde die Begrüßung um 25 Minuten nach hinten verschoben. Schon um 18:58 Uhr habe ich die ersten Bilder von den Personen mit besonderem Interesse für die Zeitungen an meine Agentur weitergegeben – Aufsichtsratschef Horst Becker und Vorstandschef Bernd Hoffmann. Etliche Telefonate mit meinem Chef am Agenturserver später war die turbulente Versammlung beendet.
Heute morgen habe ich mich dann sehr über die beiden Bilder von mir in der Hamburger Print-Ausgabe der “Bild”-Zeitung gefreut. Es waren die einzigen aktuellen Bilder in allen Hamburger Printausgaben des heutigen Tages. Und wenn ich mir die Online-Ausgaben der Zeitungen bundesweit anschaue, dann haben alle Bilder von dpa genommen oder sogar nur Archivbilder von früheren Veranstaltungen. Der interessierte Leser weiß natürlich, dass die allermeisten Zeitungen sowieso ihren Obulus bei dpa bezahlen, um an die wichtigen Nachrichten zu kommen – und deswegen Fotos kostenlos mitnutzen können. Im Zuge der aktuellen Finanzkrise und eingesparten Werbeetats ein legitimes Mittel, um Zeitungen relativ preiswert mit Inhalten zu füllen. Das macht deutlich, wie hart der umkämpfte Markt von Bildern ist und wie schwierig es ist Fotos zu verkaufen. Und wie wichtig es ist, für eine aktive Agentur zu arbeiten. Gestern war ich für die Richtige unterwegs.
Neben der Freude über meine Bilder musste ich aber auch über den Beschnitt schmunzeln. Ich weiß ja, wie die Bilder im Original aussehen. Und dass die Zeitungen sich das so zurecht schneiden, wie sie es gerne hätten ist natürlich auch klar. Schaut euch mal das obere Bild in der Zeitung an, dass das Podium der gestrigen Veranstaltung zeigt. Ihr könnt euch unten in der Galerie durch die Bilder klicken – und euch auch das Original anschauen. Davon abgesehen, dass ich gestern nur unbeschnittene Bilder weggeschickt habe (und auch hier zeige) werden die Bilder mit entsprechender Komprimierung auf ca. 3MB gebracht, damit die Übertragung via FTP schneller geht. Wenn also mein Original 3MB hat und die Bild-Zeitung nur ca. 1/4 der Bildes tatsächlich druckt, dann kommt von dem Foto kaum ein MB in der Zeitung an. Dieses Megabyte reicht also, um ein Bild mit 23,7cm x 3,4cm Größe in anständiger Qualität in die Zeitung zu bringen.
Ein toller Einblick in Deinen Alltag und wie die Bilder “enden”. Ich fand es spannend und für mich wirken die Bilder, handwerklich halt sehr gut gemacht!
spannend geschriebener Artikel! und Glückwunsch zu Deinem Erfolg!
eine gute Idee vom Bildredakteur finde ich… 🙂