Am 18. Spieltag der Fussballbundesliga in der aktuellen Saison 2009/2010 habe ich erstmals eine Hintertorkamera verwendet. Da ich als Zweitkamera “nur” eine Nikon D200 und als kürzeste Brennweite 17mm – umgerechnet also eigentlich 25,5mm – zur Verfügung habe, war das keine optimale Kombination für eine Hintertorkamera.
Die ISO konnte ich nicht so hoch drehen, um scharfe Bilder erwarten zu können, denn die D200 rauscht zu stark – oder: das Licht in der HSH Nordbankarena ist nicht gut genug 😉 Weiterhin ist die Brennweite nicht kurz genug, um das ganze Tor auf einem Bild ablichten zu können. Das ist aber notwendig, willst Du Torschüsse, die von beiden Seiten kommen, einfangen können.
Es war für mich auch eher ein Test für wichtigere Spiele, ob die Technik tatsächlich einsetzbar ist.
Die Kamera habe ich komplett auf manuell gestellt und dank der Hyperfokaldistanz bei Blende 4 bei 3,6m ist ab 2,1m bis unendlich automatisch alles scharf und ich kann auch den Autofokus abschalten. Natürlich hätte ich mit dem Funkauslöser auch den Autofokus nutzen können, aber durch die verwendete Optik brauchte ich das nicht.
Als Funkauslöser habe ich den wirklich preiswerten Yongnuo Auslöser verwendet, den es zum Beispiel bei enjoyyourcamera.com für ca. 60 € gibt (kein Affiliate Link). Der Auslöser kann nicht nur zum Fernauslösen von Kameras verwendet werden, sondern auch für Blitze, kann aber kein iTTL Signal übertragen. Daher ist er auch so preiswert, denn andere Systeme – die dann aber auch iTTL können – kosten ein Vielfaches. Gut, zum Auslösen einer Kamera brauche ich eh kein iTTL.
Der Empfänger wird auf den Blitzschuh der Kamera gesteckt und ist relativ klein. Das Auslösekabel kommt in die entsprechende Buchse. Das ist für jede Kamera etwas anders gelöst und deswegen muss auch das passende Set von Yongnuo für die eigene Kamera gekauft werden. Glücklicherweise passt das Set für meine Nikon D3 auch an die D2-Kameras, D300, D700 und eben auch an die D200. (UPDATE: Neuerdings gibt es den Fernauslöser nur ohne Kabel und das passende Kameraauslösekabel muss separat gekauft werden. Hat den Vorteil, dass bei unterschiedlichen Kameras nur ein Kabel und nicht ein komplettes Set gekauft werden muss.)
Der Sender hat einen Auslöseknopf und kann so leicht betätigt werden. Der Sender kann aber auch auf den Blitzschuh gesteckt werden und löst dann immer aus, wenn die Kamera, die Du gerade in der Hand hältst, auch ausgelöst wird. Das führt zwar zu einer Bilderflut, aber im digitalen Zeitalter ist das ja kein Problem mehr.
In der ersten Halbzeit stand die Kamera hinter dem Tor des HSVs während ich an der Seitenauslinie in der Höhe des 5m Raums vom SC Freiburg saß. Da ein Fussballfeld nach europäischen Richtlinien 105m lang sein muss, kann ich nun davon ausgehen, dass der Funkauslöser die vom Hersteller versprochenen 100m Luftlinie tatsächlich überbrückt – wie das Bild von Frank Rost im Gewühl vor seinem Kasten zeigt. Und das funktioniert auch, wenn jede Menge Leute zwischen Sender und Empfänger stehen.
Übrigens: sollten mehrere Leute das gleiche System verwenden, dann ist es möglich unterschiedliche Kanäle zu wählen.
Für den Preis ist der Funkauslöser auf jeden Fall eine Empfehlung wert, wenn Du hin und wieder Kameras remote auslösen möchtest.
Schöner Artikel! Ich benutze die Yongnuo Dinger meist um Blitze auszulösen und muss sagen, dass die um eine Vielfaches besser (zuverlässiger) sind als die Cactusse V2s, die bei mir noch im Schrank liegen…
Ich sage dann mal: Gelungener Test 🙂 Mehr davon, solche Bilder fangen noch mehr Action ein, weil das Getümmel gerade bei Eckbällen ja besonders hoch ist.
Aller Anfang ist schwer. In letzter Zeit hatte ich immer das Pech wenn ich sie mal aufgebaut hatte ist immer genau gegenüber was passiert. 🙂
Naja ist immer auch bisschen Glückssache wenn du erstmal das Setting hast. Weiter üben. Wird schon.
Herzlichen Dank Thomas für deinen Bericht. Ich habe mir nun den Yongnuo RF-602 auch bestellt. Du bist schuld 🙂
Besten Dank und immer gut Licht wünscht dir
Daniel