Makrofotografie zählt nicht unbedingt zu meinen fotografischen Steckenpferden, aber hin und wieder begebe ich mich gerne in eine Welt, die mit bloßem Auge nicht in dieser Detailfülle zu erkennen ist. Schmetterlinge zu fotografieren finde ich persönlich relativ anspruchsvoll, weil die Tiere selten lange genug irgendwo sitzen bleiben, um ein schönes Bild zu komponieren.
Zirka 20km östlich von Hamburg findet der interessierte Leser einen Schmetterlingsgarten. Genauer in Aumühle-Friedrichsruh. Der Park ist sehr fotofreundlich. Zwar ist es sogar erlaubt einen Blitz zu nutzen, aber das durch das Glasdach fallende Tageslicht ermöglicht das Fotografieren der beweglichen Tiere auch ohne weitere lichttechnische Hilfsmittel.
Meine Aufnahmen entstanden mit einem uralten manuell zu fokussierenden AI 55mm f/3.5, dessen Bokeh fürchterlich ist, aber dessen Schärfe mich immer wieder beeindruckt. Ein sehr preiswerter Einstieg in die Makrofotografie – ich habe dieses Nikon-Objektiv inklusive Verlängerung für 1:1 Aufnahmen vor ungefähr zwei Jahren für 70 Euro erstanden. An Nikon-Kameras oberhalb der D200 funktioniert das Objektiv ohne Einschränkung (von dem P- und S-Modus mal abgesehen, aber die beiden Modi habe ich eh noch nie in meinem Leben genutzt).
Nachdem meine Kamera und das Objektiv ungefähr 10 Minuten für die Akklimatisierung in der 20-25°C warmen Umgebung, bei ca 80% Luftfeuchtigkeit, benötigt hat, konnte die Jagd auf die possierlichen Tierchen losgehen.
Nach einer Stunde war ich fertig – nicht mit dem Versuch alle Bewohner des Mikrokosmos zu portraitieren, aber rein körperlich. Die Klamotten waren klitschnass und das Atmen wurde immer schwieriger. Längst habe ich nicht alle Tiere fotografiert und natürlich sind nicht alle Bilder was geworden, aber in der Galerie könnt ihr euch die Fotos anschauen, die meiner Meinung nach am gelungensten sind. Leider habe ich überhaupt keine Ahnung, welcher Schmetterling, welcher ist – vielleicht gibt es unter den Lesern dieses Artikels einen Experten, der mir dabei helfen kann.
Zum Schluß noch ein paar Tipps zum Fotografieren in dieser Location:
- Lappen für die Objektive mitnehmen
- Kamera mit angesetzem Objektiv in das Schmetterlingshaus nehmen und nicht das Objektiv wechseln
- Kamera erst Akklimatisieren lassen, bevor ihr anfangt zu fotografieren
- Wechselklamotten mitnehmen (es gibt im Vorraum eine Garderobe)
- Schmetterlinge sind in der Mittagszeit am Aktivsten, denn dann sind sie auf Futtersuche
Der Schmetterlingsgarten kostet derzeit übrigens 6 Euro Eintritt pro Erwachsener und ist nicht die einzige Möglichkeit dort seine Zeit zu verbringen. Es gibt auch noch eine schöne Parkanlage, einen Libellenteich und und und…
Zur individuellen Information hier der Link zur Webseite des „Gartens der Schmetterlinge“.
Schick und knallige Farben!