Seit wenigen Tagen bin ich Besitzer einer alten Nikon FM2 und gestern konnte ich meinen ersten belichteten Film abholen. Nun: „belichtet“ ist zu viel gesagt, denn fast alle Bilder sind hoffnungslos unterbelichtet. Und das, obwohl ich laut Belichtungsmesser immer überbelichtet hatte. Tja, offensichtlich kommt der alte Selensensor mit dem Strahlengang eines nanovergüteten „G“ Objektivs nicht zurecht. Aber solche Schwierigkeiten Herausforderungen machen ja gerade den Reiz des Analogen aus.
Ich möchte hier auch gar nicht so sehr auf das Bild an sich eingehen, das ist nur ein typischer Schnappschuss mit einer neuen Kamera. Und ja – ich weiß, dass auch das Negativ unterbelichtet ist.
Allerdings teile ich Dir gerne mit, wie ich das Bild „digitalisiert“ habe. Ich besitze nämlich keinen Scanner, wohl aber ein Makro. Da dies 1:1 Abbildungen erstellen kann, wählte ich ein iPad als Hintergrundleuchte, hielt das Negativ in den Händen (damit das iPad unscharf wird) und fotografierte mit der D7000 das Negativ einfach ab. (Ja, ich kenne die Vorzüge eines Dia-Duplikators.) Das erklärt die – hier durchaus passenden – Unschärfen am oberen rechten Rand. Sozusagen Tilt/Shift für ganz kleines Geld…
Dabei solltest Du beachten, dass Du etwas Platz rund um das Bild läßt, denn auf dem „blanken“ Film, kannst Du dann im EBV-Programm Deiner Wahl den Weißabgleich machen. Jetzt muss du nur noch das Bild farblich umkehren („Apfel“+I in Photoshop) und schon hast Du ein analoges Negativ digitalisiert und farbrichtig dargestellt.
Im obigen Beispiel habe ich tatsächlich im Bracketing Modus das Negativ fotografiert und die drei Belichtungsvarianten in einem HDR Programm zu einem Bild zusammengesetzt. So habe ich aus den schattigen Bereichen noch etwas Detailreichtum zurückholen können.
So – und jetzt geht ich wieder raus und hoffe, die richtige Belichtungszeit zu finden…
Kann halt gut sein, dass die Selenzelle ihre besten Tage schon hinter sich hat. Jahrzehntealte Belichtungsmesser mit solchen Photoelementen sind ja auch eher mit Vorsicht zu genießen.
Das kann natürlich auch sein. Ich werde weiterexperimentieren 🙂
Die FM2 hatte keinen eingebauten Selen-Belichtungsmesser. Der Meßsensor war eine SPD-Zelle, kurz für Silizium-Photodioden-Zelle.
Es sei denn, du hast einen alten Handbelichtungsmesser verwendet. 😉
Danke für den Hinweis! Wird die auch „schlechter“ im Laufe der Zeit…?
Nee, eigentlich sollte das nicht sein.
Meine persönliche Vermutung: vielleicht ist der Verschluß etwas „eingerostet“. Wenn Du öfter mit der Kamera fotografierst, sollte sich das dann irgendwann wieder geben.
Ich hab zum digitalisieren von Dias eine Wäscheklammer und einen Blitz benutzt, da musste ich nicht von Hand halten und das Lichtspektrum wird glaub ich auch umfangreicher sein:
http://www.radeldudel.de/blog/0808/DiasDigitalisieren.html