Die optionale Tastatur vom surface Pro gibt es in unterschiedlichen Farben Die optionale Tastatur vom surface Pro gibt es in unterschiedlichen Farben

Surface Pro

Microsoft holt zum großen Schlag aus! Surface Pro und Windows 8 – eine Kombination, die aussieht wie ein Tablett, aber ein PC ist. Genau das, was sich Anwender immer gewünscht haben, denen ein iPad zu wenig Möglichkeiten bietet, aber ein echter Laptop zu groß und zu schwer ist. Interessant, dachte ich – und freute mich am Dienstag abend in kleiner Runde zur Presseveranstaltung in Hamburg geladen zu sein.

Auf den ersten Blick macht das Gerät auch einen guten Eindruck. FullHD Auflösung, superschmale echte (optionale) Tastatur, aber auch mit Finger oder Stift nutzbar, schickes neues Windows 8 und unter 1kg schwer bzw leicht. Vielleicht doch eine Alternative zum Macbook Air, das ich derzeit nutze?

Natürlich habe ich mir erst mal meine Bilder auf dem scharfen Display angeschaut, denn so kann ich am Schnellsten ein Gefühl dafür entwickeln, wie gut das Display wirklich ist. Um es kurz zu machen: es ist in Ordnung, auch wenn die Schwärzen etwas hell dargestellt werden. Sicherlich ist der Monitor kalibrierbar, denn das Gerät ist ja ein echter PC – nur eben etwas kleiner. Dann würden die Farben vermutlich sehr nah am Original dargestellt werden. So gut das Display ist, ein WOW Erlebnis wie beim Retina Display stellt sich nicht ein.

Neugierig spielte ich mit dem Surface Pro herum. Sollte ich alter Apple User tatsächlich schwach werden und ein diffuses Wechselbedürfnis aufkommen?

Einige Dinge finde ich wirklich gut gelöst – besonders wenn Du mehrere Geräte hast. Denn der Cloudservice von Microsoft funktioniert echt gut. Also bei Verwendung von Tablett-PC und Windowsphone hast Du hier als Anwender echt einen Vorteil. Da kann Apple was lernen.

Auch die wechselnde Verwendung von Touchscreen und externer Tastatur klappt nahtlos. Bei der Stiftverwendung haben die Microsoft Programmierer so weit gedacht, dass bei einer Annäherung des Stiftes die Hand keine Funktion mehr am Touchscreen ausführen kann. Das ist clever. Aber der Stift ist an einer der schmalen Seiten befestigt, die Du bei der Verwendung vom Surface Pro im Tablett Modus anfassen musst. Die optimierten Apps sind nämlich wirklich gut auf die Benutzung des Surface Pro im Querformat ausgelegt. Was passiert? Ich hatte ständig den Stift in der Hand und nur noch eine Hand am Tablett-PC. Auch war mir das Gerät – trotz meiner eher überdurchschnittlich grossen Hände – etwas zu breit, um im Tablett Modus auf der Bildschirmtastatur flüssig schreiben zu können.

Ein echter Abtörner ist aber die nicht durchgängige Bedienbarkeit des Gerätes. Die optimierten Windows 8 Apps auf dem Homescreen sind eben nur eine Seite des Surface Pro. Die andere Seite ist ein ganz normales schnödes Windows Betriebssystem. Das hat zur Folge, dass zum Beispiel der Internet Explorer als App anders aussieht und anders funktioniert als der Internet Explorer auf Betriebssystemebene. Und wenn ich Chrome als Standardbrowser aktivierte, verschwindet plötzlich die IE App – offensichtlich ist das eine Vorgabe der EU Kommission – aber die Bing App ist noch da und das ist eigentlich nur eine umgebrandete IE App.

Das Benutzerkonzept ist also überhaupt nicht durchgängig und daher verwirrend. Auch brauche ich zu viele Gesten, um wiederkehrende Funktionen ausführen zu können. So ist es zum Beispiel nicht ganz einfach die Bildschirmhelligkeit zu justieren. Und das muss ich am Surface Pro viel häufiger machen als zum Beispiel am iPad oder auch am Macbook Air/Pro, da es am Surface Pro keinen Umgebungslichtsensor gibt.

Ein weiteres Problem ist die meiner Meinung nach zu geringe Ausstattung der Festplatte und die zu geringe Laufzeit des Akkus. Es gibt das Surface Pro in einer 64GB Variante für 879€ und 128GB für 979€ – jeweils unverbindliche Preisempfehlung. Die Speicherkapazität ist für ein Laptop deutlich zu wenig, denn das Betriebssystem nimmt ja schon einigen Speicherplatz weg. Die Akkulaufzeit beträgt laut Microsoft 4 Stunden – das kommt mir nach meinem Kurztest etwas euphorisch vor. Zumal der Monitor auch bei geringer Umgebungshelligkeit relativ hell eingestellt werden muss.

Fazit: aktuell kommt das Microsoft Surface Pro nur auf das Niveau einer Designstudie. Aber ich muss anerkennen, dass der Weg, den Microsoft da beschreitet, die richtige Richtung hat. In ein oder zwei Jahren werden wir solche Geräte sicherlich häufiger in unserer Umgebung sehen.

  1. Ich schreib den Kommentar hier grad auf einem Surface pro und bin ebenfalls gemischter Gefühle. Einerseits ist das Ding ein verdammt gutes Notebook, andererseits hat es einige Macken die nerven. Allen voran die von Dir erwähnte viel zu kleine DSD (eine 256gb Version ist angekündigt) und die unglückliche Stifthalterung (muss man ja nicht benutzen).
    Ach ja, und die Akkulaufzeit ist … naja. Grad mal so ok, würde ich sagen. Doch zusammen mit der fehlenden LTE-Version taugt es damit wenig für unterwegs.
    Die Bildschirmtastatur taugt nicht viel (versuch mal Strg+ zum zoomen in Photoshop einzugeben).
    Ich werde das hier ein paar Tage ausprobieren und dann entscheiden, ob ich eines haben will. Denn dass es vom System her ein vollwertiges Notebook ist, finde ich schon ziemlich genial.
    Mal sehen…

      1. Mein Hauptgrund mir das Surface Pro nicht zu kaufen wäre, dass ich fest daran glaube, dass es zum Jahresende ein besseres Modell mit den neuen sparsameren Intel-Chipsätzen geben wird (und dann auch hoffentlich von Anfang an eine Version mit 256GB).

  2. Von 1995 mit Windows NT bis 2011 und Windows 7 habe ich privat wie in meiner “betrieblichen Karriere” alle Windoofs durchlaufen – fast. Denn Windows 7 läuft heute bei mir nur noch in der kostenlosen Virtual Box unter OS 10.8… Für rund 24 h hatte ich aus Neugier unvorsichtigerweiise Windows 8 probiert… Ich weiß nicht, was die MS-Programmierer “geraucht” haben, als sie Win8 zusammengeschrieben haben… Ich fand es einfach nur GRAUENHAFT.

    Wenn ich mit meinen fettigen Fingern auf einem Display “rumworschtele” 😉 HAT DAS EIN Ei-Pätt zu sein!! Auch wenn Android mächtig geworden ist, mein HTC-Hääändii ist schon lange durch ein (altes) iPhone 4 ersetzt. Android läuft nur auf meiner “Wegwerrfkamera” Nikon Coolpix S800c…

    Zurück zu Win8. Was hat mich die penetrante Werbung dieser komischen Umdreh-/Klapp-/Tablett-/(Sub)Notebook-Zwitter mit Windoof8 genervt… Und noch mehr nervt dieser ätzende Avira (oder so ähnlich) Virenscanner. Ich schließe nicht aus, dass es auch ordentliche Bezahl-Virenschutzprogramme für Windows gibt… Für die Macs habe ich KEINE Schutzprogramme!

    Und um es abzuschließen: Bietet mir OS X nir alle paar Wochen ein Update an, habe ich bei Windows das Gefünl, dass bei jedem – JEDEM – Runterfahren 10 Sicherheitsupdates, Hot-Fixes und dergleichen installiert werden…

    Mac-Brille auf? JAAA!

    Ralf

    1. Hallo Ralf,

      ohne hier in eine zu tiefe Microsoft vs. Apple Diskussion verfallen zu wollen: Win 8 hat einen integrierten Virenscanner von Microsoft, welcher unaufällig im Hintergrund läuft. Eine zusätzliche Anwendung hierfür wie Avira ist also genauso unnötig, wie auf einem Mac.

      Zum Thema: Ich hab mich gefreut, als Microsoft vor einem Jahr das Surface Pro angekündigt hat. Ich glaube auch, dass es das richtige Konzept ist. Leider haben Sie es technisch insbesondere Hardwareseitig nicht geschafft, dass ganze wirklich nutzbar umzusetzen. Ich hoffe sie machen demnächst einen neuen, besseren Versuch (oder ein anderer Hardwarehersteller wird es machen).

      Gruß,
      Tim

    2. Urgs, wer installiert denn freiwillig Avira?? Das Ding ist eher Ad-Ware als ein Virenscanner.
      Es gibt doch ausreichende kostenlose Virenscanner, die einen nicht mit Werbung zuballern, beispielsweise MSE.

  3. Es ist ja wirklich schade. Ich bin jetzt seit gut 20 Jahren Windows-Nutzer. Ich kenne im Prinzip nur Windows-Software. Wenn es irgendein Problem gibt, kann ich es lösen. Da ich OS und Software nicht zuletzt auch beruflich nutze, muss auch alles schnell funktionieren. Eine Umgewöhnung auf ein anderes Betriebssystem kommt daher einfach nicht in Frage. Ich habe schlicht keine Zeit alles neu zu lernen (und wenn es dann mal ein Problem gibt, weiß ich erst mal nicht weiter).

    Trotzdem habe ich “privat” ein iPhone und ein iPad. Diese Usability und diesen Spaß bei der Nutzung gibt es einfach bei keinem anderen Betriebssystem. Und trotzdem bin ich nicht zufrieden. Ich hasse iTunes wohl mehr als jede Software zuvor. Ich verstehe sie auch nicht. Ich versteh auch den Unterschied zwischen Sync und Backup nicht. Ich hatte auch schon ungefragt die Apps von meinem iPhone auf meinem iPad. Und Apple zwingt seine Nutzer auch noch, iTunes schon alleine für das Kopieren von Musik zu nutzen. Es ist schlimm. 🙂

    Wenn es nach mir ginge, hätte ich wieder alles aus einer Hand. Windows-PC, Windows Phone, Windows Tablet. Ich hoffe, Microsoft bekommt die Nutzerfreundlichkeit noch hin.

    1. Das mit der Umgewöhnung kann ich nachvollziehen 🙂
      Übrigens kannst du das automatische kopieren von iPad Apps auf’s iPhone und umgekehrt abschalten. iTunes mögen viele nicht und das Benutzerkonzept der neuen Version habe ich auch nicht verstanden. Aber ich kann mich nicht drüber aufregen, denn es macht das, was es soll: Musik abspielen.

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