Um mal eine Stereotype in den Raum zu werfen, beginne ich meinen Blogpost mit der Aussage, dass Frauen gerne über Männer sagen, diese wären nicht in der Lage, echte Gefühle zu zeigen. Am Montag gab es einen Augenblick, in dem sich tausende jubelnd in den Armen lagen. Manche Männer mit Tränen in den Augen. Liebe kann so schön sein. Wer es nicht fühlt, kann es nicht verstehen…
Dabei will ich mich über das Motto des Spiels “Lieb doch wen du willst – fight homophobia!” aber nicht lustig machen. Manchmal bin ich wirklich sehr erschrocken, wenn ich meinen Kopf aus dem Sankt Pauli Universum rausstrecke, welche Sprüche, Aussagen oder Meinungen mir da entgegen schwappen. Oftmals im scheinbar versteckten Internet, da wird in so manchem Forum – oder neudeutsch: Facebook Gruppe – Niveaulimbo getanzt. Puh! Wichtig, dass gegen Homophobie Zeichen gesetzt werden. Umso schöner zu sehen, wie phantasievoll das Thema am Millerntor in unterschiedlichen Ecken verschieden interpretiert wurde. Hut ab!
Eine imposante Darstellung von freiem Denken dieser Art, würde ich mir mal zu Ostern auf dem Petersplatz in Rom wünschen. Oder an anderer Stelle reaktionärer Macht…
Um Fussball ging es am Montagabend auch noch. Aber unter uns: ganz selten. Sicherlich eins der schwächeren Spiele am Millerntor. Und dann kam Tschauner in der 90. Minute. Als ich einen Tag später am Millerntor vorbei ging, hatte ich das Gefühl, der Jubelorkan hallt mir immer noch entgegen. Was für eine Gefühlsexplosion!
Ich habe an dieser Stelle schon öfter betont, dass ich Montagabendspiele äußerst doof finde. Das stimmt besonders, wenn die spielentscheidenden Sekunden in den letzten Minuten des Spiels liegen. Ich komme dann einfach nicht dazu, das Spiel richtig zu verarbeiten. Gestern habe ich es dann erst um halb zwei Uhr ins Bett geschafft. Ich war viel zu aufgekratzt. Und wenn ich dann dieses Interview sehe, bekomme ich ähnlich rote Augen wie Philipp Tschauner. Herrlich, wie laut die Gegengerade ihn da gefeiert hat. Völlig verdient. Wunderschön.