Auch im dritten Heimspiel der Saison gelingt dem FC St. Pauli kein Tor im heimischen Millerntor. Durch wenige individuelle Fehler kann der Gegner Mainz 05 problemlos drei Punkte entführen.
Dabei waren die Spielanlagen vor der Partie des 6. Bundesliga Spieltags bekannt – beide Teams versuchen hinten gut zu stehen und vorne schnelle Umschaltmomente zu nutzen. Damit waren beide Teams zuletzt auswärts sehr erfolgreich. Mainz gewann in Augsburg und St. Pauli in Freiburg.
Bei solch einer Spielanlage ist es immer wichtig, möglichst nicht früh in Rückstand zu geraten. Für diese Erkenntnis brauchst du keinen Trainerschein. Leider passierten den Braun-Weißen gleich zwei in der ersten Viertelstunde und in der Bundesliga steht es dann eben 0:2. Damit ist das Spiel schon vorbei, bevor es überhaupt richtig angefangen hat.
In beiden Situationen sieht der sonst so gute Eric Smith nicht gut aus. Beim ersten Tor verliert er seinen Gegenspieler aus dem Blick, der dann mit viel zu viel Freiraum Nikola Vasilj im Tor vom FC St. Pauli überrascht. Beim zweiten Tor spielt Eric Smith den Ball im Aufbauspiel direkt in des Gegners Beine. Auch beim letzten Tor des Abends kann Eric Smith seinem Gegenspieler Jonathan Burkardt nicht folgen, der gekonnt ins lange Eck vollendet.
Spielerbashing ist überhaupt nicht mein Ding, deswegen den letzten Absatz bitte nicht falsch verstehen. Man gewinnt und verliert als Team. Aber wenn Leistungsträger einen schlechten Tag erwischen, dann ist das nicht hilfreich.
Mainz macht das dann genauso clever wie die unsere Hamburger beim letzten Spiel in Freiburg: tief hinten drin stehen und alles abblocken, was in Richtung Tor kommen kann. Und trotzdem musste der Mainzer Torwart Robin Zentner zumindest in der ersten Halbzeit einige Mal eingreifen. Das spricht für die Bemühungen vom FC St. Pauli Song 2 im Stadion erklingen zu lassen. Es fehlte an dem Abend eben auch ein wenig Glück.
Wenig Glück hatte Schiedsrichter Dingert bei seinen Entscheidungen, den bekanntermaßen sehr robust spielenden Mainzer Kohr rechtzeitig mit gelb zu versehen und damit dessen Gegenspieler Elias Saad zu schützen. Die gelbe Karte sah Kohr erst in der 88. Minute als er Saad krankenhausreif abgrätschte. Grob 50 Minuten früher wäre der richtige Zeitpunkt gewesen. Gute Besserung für Elias Saad!
Für mich mal eine gute Gelegenheit zu zeigen, wie schwer es teilweise ist, Foulspiele zu fotografieren. Alles spielt sich ja in dem Bruchteil einer Sekunde ab. Das Bild mit dem Schmerz entsteht oft erst bei der nächsten Auslösung. Wie hier zum Beispiel.
Das eigentliche Foulspiel siehst du wenige Tausendstel früher:
Um auch hier nicht missverstanden zu werden: der Schiedsrichter hat nicht das Spiel für den FC St. Pauli verloren. Aber zumindest hätte er die Gesundheit der Spieler besser schützen können. Der Millernton sieht das übrigens genauso.
So, nächstes Wochenende steht ganz im Zeichen des 17. internationalen Turniers des frisch gekührten deutschen Meisters vom Blindenfussball. Ich kann einen Besuch am Borgweg nur wärmstens empfehlen. Das Blindenfußballteam des FC St. Pauli trifft auf die Teams von AC Crema und Avoy MU Brno sowie die SF Blau-Gelb blista Marburg Blindenfußball, gegen die unsere Kicker*innen den deutschen Meistertitel erringen konnten. Erstmals wird dort auch ein Frauen Blindenfußball Turnier ausgerichtet. Es treten die Teams Nationalteam Österreich, CDC Málaga und das Frauen-Blindenfußball-Team des FC St. Pauli an. Vorbeizuschauen lohnt sich auf alle Fälle! Der Eintritt ist frei.