Am Sonntag hatte ich den tollen Auftrag, einen Teil der Saisoneröffnung beim FC St. Pauli zu sein. Wie ich berichtete wurde die Mannschaftskabine der Profis zur neuen Saison 2019/20 neu gestaltet. Bei der Saisoneröffnung am Sonntag durften Fans die Kabine in bestimmten Bereichen nach ihren Wünschen formen. Dazu gab es die Möglichkeit vor dem neuen Totenkopf ein Foto zu machen. Das war dann mein Teil. In drei Stunden habe ich auf viel zu engen Raum unter eher chaotischen Umständen Fotos gemacht. Am Besten ich zeige dir erstmal ein Foto der Umstände, damit du die Situation besser einschätzen kannst.
In der Mannschaftskabine ist die Lüftung für grob 11 Personen ausgelegt. Du kannst dir also ungefähr vorstellen, wie die Luft war. Trotzdem waren alle Anwesenden total entspannt und super freundlich. Hilfreich war die absolut professionelle Arbeit der Security Mitarbeiterin Gabi und die besten Fotoassistentin, die du dir vorstellen kannst: Eva Kalla! Beiden ein ganz fettes Dankeschön!
Ich habe das Ergebnis in einen Schnelldurchlauf zusammengefasst
Vor dem Fotoshoot fand noch ein Training auf dem heiligen Rasen statt. Die Ränge waren nicht so dicht besetzt, wie sich die Verantwortlichen vielleicht erhofft haben. Ich könnte mir auch vorstellen, dass die Darbietung auf dem Rasen nun nicht so wahnsinnig mitreissen waren – aber ordentliches Warmmachen gehört eben auch dazu.
Für mich war die Saisoneröffnung aus fotografischer Sicht allerdings ein Fest, denn ich konnte mich frei bewegen. Und noch viel wichtiger: ich musste über keine Werbebande drüber schiessen. Der Blick aus Rasenhöhe ist eben doch ein anderer und lässt Spieler und Trainer besser aussehen. Allerdings muss du auch etwas aufpassen, denn der Rasen fällt am Millerntor zu den Seiten ab. Wenn du zu dicht über der Grasnarbe fotografierst, stiehlst du den Spielern die Füße. Das sieht dann auch nicht aus.
Für die Fotonerds unter uns: die Kabinenbilder sind mit der Nikon Z7 fotografiert. Dank USB-C Anschluss der Kamera konnte ich die Bilder ohne Umstände direkt ins Macbook transferieren und das fertige Foto sofort den Fotografierten präsentieren. Die Verbindung erfolgte dank Capture One absolut problemlos und die Bearbeitung wurde automatisch zu jedem Bild hinzugefügt. Ich musste dann nur noch in den IPTC Tags die eMail Adresse zu dem entsprechenden Bild aufschreiben. So konnte es keine Verwechslungen geben. Bei 130 versendeten eMails kamen allerdings 5 wegen falscher Adresse wieder zurück – wenn also noch jemand sein Bild vermisst, freue ich mich über eine Nachricht. Alle anderen Bilder waren hochauflösend am Sonntag Abend in den eMail Postkästen.
Ich bin sehr glücklich, dass ich mit der Fotoaktion meinen Teil zum Gelingen der Saisoneröffnung beim FC St. Pauli beitragen konnte. Jedenfalls habe ich von sehr vielen Menschen ein schmeichelndes Feedback erhalten. Mein Lieblingskommentar zu den Fotos lautet:
Sollte die Mannschaft ähnlich Fußball spielen, wie du fotografieren – der Aufstieg wäre sicher. Zumindest die 6 Punkte aus den Derbys 😉
Nun ist es natürlich unfair einen Einzelkämpfer mit einer Mannschaftssportart mit Gegnerbeteiligung zu vergleichen, gegen die 6 Punkte im Derby habe ich allerdings trotzdem nichts. Immerhin findet das Heimderby an meinem Geburtstag statt und mit annähernd 30000 gemeinsam zu feiern, wäre ein tolles Geschenk.
Hm. Ganz ehrlich und persönliche Meinung: Mir gefallen viele der Portraitfotos nicht.
Ich habe mir jedes einzelne angeschaut (und dafür die Abspielgeschwindigkeit auf 0.25 gesenkt und fleißig auf Pause gedrückt). Ich kann gar nicht genau beschreiben, was mich genau stört, aber ich denke, das störende liegt hauptsächlich an der Verarbeitung oder dem Filter, den du angewendet hast. Die Personen sehen meiner Meinung nach total unnatürlich aus, mehr wie ein Ölgemälde, einige sogar regelrecht entstellt (ich werde dir jetzt aus Rücksicht auf die entsprechende Personen keine besonders auffällige Beispiele nennen)- aber eben nicht, wie sie aussahen. Wenn es deine Intention war, Ölgemälde aus den Fotos zu machen – die ist dir gelungen. Aber die Personen so darstellen wie sie eben waren – nein.
Ich glaube, du hast da bei der Stärke der Bearbeitung etwas zu sehr an Reglern gedreht – denn ich weiß ja, dass mir sonst deine Portraitfotos gut gefallen. Aber hier, in diese Fall – nein, wirklich nicht mein Fall. Wie gesagt, wie zu sehr in Richtung Aquarell und künstliches HDR, ganz seltsamer Eindruck.
Moin Stefan, danke für dein ausführliches Feedback. Davon abgesehen, dass man über Geschmack nicht streiten kann und der roughe Look Vorgabe vom Auftraggeber war, schiebe ich den von dir beschriebenen Effekt eher auf die Konvertierung zum Video. Du siehst hier ja nicht die Originalbilder, sondern einen Screencast von einer „Slideshow“ auf meinem Laptop, den ich dann entsprechend auf FullHD geshrinkt und konvertiert habe. Das Video diente ja eher zur Veranschaulichung der Massen und nicht zur einzelnen Betrachtung – trotzdem natürlich schön, dass du dir die Mühe gemacht hast.
Vielleicht schaust du dir noch mal das offizielle Bild der Trikotveröffentlichung an, denn das ist die gleiche Bearbeitung. Oder du schaust mal bei Eva Kalla auf Facebook, da siehst du das Bild in besserer Qualitöt.
Davon ganz abgesehen wäre mir ein zweites Licht von hinten für die bessere Dreidimensionalität auch lieber gewesen, aber das gin aus Platzmangel nicht.