Jetzt ist es schon wieder über einen Monat her, dass ich eine kurze Stippvisite am Nordkap hatte. Es war der südlichste Punkt der atemberaubenden Schiffsreise, die ich fotografische begleiten durfte und von der ich hier ab und an Bilder veröffentliche werde.
Das Nordkap ist zwar entgegen der landläufige Meinung gar nicht der nördlichste Punkt Europas, allerdings ist es der nördlichste Punkt des Festlandes, der über eine Strasse erreichbar ist. Deswegen sind die Selfies am dortigen Wahrzeichen, dem Globus, so beliebt. Übrigens gibt es die Strasse erst seit 1956 – vorher mussten Besucherinnen die 300m hohe Klippe zu Fuß hochgehen, nachdem man mit dem Schiff unten angelegt hatte. Das war beschwerlich und natürlich ungeheuer frustrierend, wenn der dort durchaus typische Nebel die Fernsicht nahezu unmöglich macht.
Ich hatte nur wenig Zeit und kein Wetter für atemberaubende Bilder, aber die meisten meiner Leserinnen werden dieses Reiseziel vermutlich eh nicht ansteuern – da kann ich ja auch ein paar weniger opulente Bilder zeigen, um wenigstens einen Eindruck zu vermitteln.
Die Anreise erfolgte von Tromsø bis Honnigsvåg per Flugzeug (mit Zwischenstop und freier Sitzplatzwahl) in der unten abgebildeten Propellermaschine. Und wir hatten Glück: am Tag vorher war der Nebel so dicht, dass der Flugverkehr nicht möglich war. Meine Auftraggeberin hatte dankenswerterweise einen Fahrer organisiert, der uns mit vielen Geschichten versorgte und wohlbehalten zum Nordkap und zurück brachte. Der Ex-Lehrer wir mit seinem 75 Jahren gerne als Fahrer gebucht, weil er keinen Alkohol trinkt. Bei zweieinhalb Monaten ohne Sonne eine wohl eher selten anzutreffende Angewohnheit…
Obwohl ich nun wirklich kein Landschaftsfotograf bin, fand ich die gut 30km lange Anreise durchs Nichts und ein paar Rentiere absolut faszinierend. Gerne hätte ich hin und wieder angehalten, aber dann wären wir wohl nie angekommen. Auf der Strasse sahen wir so gut wie keine Autos oder gar Menschen. Das änderte sich schlagartig, als wir oben den Parkplatz vom Nordkap erreichten. Normalerweise hätten wir dort Eintritt bezahlen müssen, dank unserer netten Reisebegleitung blieb uns das erspart.
Es gab dank des Nebels zwar nichts zu sehen, aber irgendwie war es trotzdem wunderschön. Zurück machten wir noch einen Abstecher durch den Ort, in dem unser netter Fahrer aufgewachsen ist.
Kaum in Honnigsvåg zurück kam auch schon das Schiff, auf dem ich die nächste Woche verbringen sollte. Aber das ist eine völlig andere Geschichte…
Danke für den Reisebericht und die tollen Fotos.
Schönes Titelfoto. Auch der Rest gefällt, schöner Bericht