Nach 10 Minuten sah es doch tatsächlich nach einer Pokalsensation aus. Linda Sellami schloß den ersten Angriff der FC St. Pauli Frauen mit einem sehenswerten Heber über die Torfrau der Bergedorfinnen zum 1:0 ab. Grenzenloser Jubel der 1122 Zuschauer – naja, vermutlich nur unter den gefühlt 1000 Sankt Pauli Fans, die dem Pokalfinale einen mehr als würdigen Rahmen gaben.
Leider hielt der Jubel nicht lange an und die Bergedorferinnen wurden ihrer Favoritenrolle gerecht. Noch vor der Pause drehten sie das Spiel. Und nach zehn Minuten der zweiten Halbzeit sorgte ein Konter mitten in der Drangphase der braun-weißen Mädels für die frühe Entscheidung. In der Schlußsekunde konnte Tara Zimmermann im Tor vom FC St. Pauli noch einen Elfmeter sehenswert abwehren. Trotz der 1:3 Niederlage konnten sich die Frauen vom FC St. Pauli als Sieger fühlen.
Schönste Szene im Spiel: Vanessa Hamed von Bergedorf 85 trug kurzerhand die verletzte Spielerin vom FC St. Pauli Kathrin Miotke vom Platz. Gewinnerin des Super Fair Play Pokals – wenn es den denn gibt.
Schönste Szene nach dem Spiel: Die braun-weißen Fans feierten die Spielerinnen lange und lautstark.
Selten bin ich trotz Niederlage mit so einem breiten Lächeln vom Platz gegangen. Und ich glaube, die Frauen in braun-weiß konnten mit dem Nachmittag auch ihren Frieden schliessen…
Ja, schade – da war mehr drin. Wenn du von Favoritenrolle sprichst: Der wurden die Bergedorferinnen nur insofern gerecht, weil sie cleverer und vielleicht wacher beim Ausnutzen Ihrer Chancen waren. Ansonsten habe ich deutlich mehr Spielanteile bei den Braun Weißen gesehen.
Der Angriff vor dem 1:1 war im Prinzip schon abgeblockt und wenn die Verteidigung konsequent rausrückt kommt der Ball nie so vors Tor.
Dem Führungstreffer der Bergedorferinnen geht ein sinnloses Lamentieren um den Einwurf voraus (wann hat sich da je ein Schiri umentschieden?) Die Bergedorferinnen führen schnell aus und während die St. Pauli Damen noch meckern klingelt es schon.
Das 1:3 war ein toller Konter nach Ballverlust kurz vorm gegnerischen Strafraum (Da wäre ein hoher Ball vors Tor wahrscheinlich die bessere Wahl)
Aber wenn Du zufrieden bist, bin ich es auch – toller Frauenfussball!