Am Wochenende ist Alstereisvergnügen in Hamburg. Selten genug friert die Alster zu und trägt dann tausende von Menschen. Ich habe natürlich keine Zeit, wollte mir aber das Vergnügen auf der Alster rumzuschliddern trotzdem nicht nehmen lassen. Also bin ich Freitag mittag mal hin. Ich kann sowas natürlich nicht ohne Aufgabe machen und da wenige Tage zuvor mein Blitzkumpel Sam auf Facebook was von einem 7 Meter hohen Stativ geschrieben hat, um die Situation adäquat einfangen zu können, erinnerte ich mich wieder an die Technik von Mike Larson: Cameratossing.
Also schnappte ich mir meine Kamera und mein rasiertes Fisheye, rutschte irgendwo auf die Mitte der Alster, wählte die Intervallaufnahmefunktion auf meiner D3 an und warf die Kamera in die Höhe. Mit einer Kamera mit Batteriegriff geht das leicht rotierende Hochwerfen übrigens besser, da Du gerader werfen kannst, mehr Fläche zum Auffangen hast und die Kamera stabiler in der Luft liegt.
Ich habe das schon länger nicht mehr gemacht und auch noch nie auf hartem Boden und mit rutschigen Handschuhen, also begann ich vorsichtig. Langsam hatte ich den Bogen wieder raus und wurde mutiger. Recht schnell merkte ich allerdings, dass die Alster dann doch so groß ich, dass die Wurfhöhe bei einer 10,5er Brennweite doch recht beträchtlich ist. Also noch mutiger werden…
Irgendwann ist mir die Kamera dann beim Landen aus den Fingern geglitten und auf’s Eis geknallt. Natürlich direkt auf’s Objektiv. Hakt jetzt ein wenig beim Scharfstellen. Mal schauen, wann die Reibung der defekten Gläser die Linse von innen auflöst. Gut, dass ein rasiertes Fisheye eh keinen Wiederverkaufswert hat.
Ich habe es dann noch an einer anderen Stelle versucht, um mehr und interessantere Umgebung mit auf’s Bild zu bekommen. Auch hatte ich einige irritierte Gesprächspartner, aber ein Blick auf’s Display hat die Idee hinter der Technik verdeutlicht.
Insgesamt habe ich ein Dreiviertelstunde Wurfübungen mit der Nikon gemacht, bis ich keine richtige Kraft mehr in den Armen hatte. So das richtige Knallerbild ist leider nicht bei rumgekommen. Zumindest nicht das, was ich mir drunter vorgestellt habe. Aber Scheitern gehört zum Fotografenleben dazu…
Jetzt wo die D4 bestellt ist, kann man auch mal wieder tossen 😉
Oh Mann Stefan, das gute Stück. Für sowas gibts doch die GoPro…
Ich glaube nicht, dass man die so gut hochwerfen kann. Freue mich aber auf Deine Ergebnisse 🙂
Die Ergebnisse sprechen für sich, aber ich bin trotzdem zu feige für so etwas 😉
Wenn wir uns das nächste Mal treffen, zeige ich dir das einfach mit Deiner Kamera…
Meine Frau hat das mal mit ihrer DigiCam gemacht, allerdings drinnen und mit einer Bettdecke drunter. Waren aber eher bewegungsunscharfe Fotos geworden, deine sind da Welten cooler.
Wer weiß, wenn die D800 bestellt ist trau ich mich das vielleicht mal mit meiner D700 🙂
So: Hut ab, ein paar Bilder sind ja doch verdammt cool geworden!
Du bist verrückt!!! 😉
Aber ich freu mich, wenn ich morgen irgendwo auf dem Eis stehe. Meine Kamera werfe ich aber ganz sicher nicht in die Höhe.
Wow, tolle Bilder 😀 Kannte ich noch gar nicht. Besser gesagt, noch nie solche Bilder von einem Verrückten gesehen. Hat sich aber absolut gelohnt, die Aufnahmen sind wirklich einzigartig und besonders das Eis kommt ja total fazinierend rüber. Gefällt mir gut!
Die Eier muss man erst mal haben…
Mensch Stefan, du hast Mut, aber es hat sich gelohnt, sind echt klasse Fotos dabei!
“Hallo Feuerwehr, nein, nicht in die Alster eingebrochen…kommen Sie trotzdem schnell, der Typ wirft seine Nikon D3 immer wieder in die Luft…”
Also ich bin mir nicht sicher, ob ich Dich davon abgehalten hätte, wenn ich das gesehen hätte. Interessante Bilder sind es aber allemal!
Ein Knallerbild ist nicht dabei ? Was hast Du Dir denn vorgestellt ? Ich finde die Fotos absolut spektakulär (vor allem Nr 3). Du zeigst mal wieder eindrucksvoll, wo der Hammer hängt – Glückwunsch !!
Dein Blick auf Bild 6 ist ganz gut zu erahnen 😉
“Oh neiiiiinnn…..”
Hut ab! Coole Aktion die man sich erstmal trauen muss. 😉
Geile Ergebnisse! 🙂
Du arbeitest also an einer Grundlage, Dir neues Linsen und Body beschaffen zu können… Interessanter Weg… 😉
Teures Wurfgeschoss 😉
Wäre da ein Belarus 3,5/8 mm Peleng nicht das risikofreiere “Fischei”??
Prima Idee und trotzdem (weil du meintest, immer noch nicht perfekt) klasse Fotos!
Hier hatte ich mich mal zur Fisheye-History verewigt:
http://www.photoscala.de/Artikel/F%C3%BCr-Fotos-der-besonderen-Art-Fisheye-Objektive
Und das hier
http://www.photoscala.de/grafik/2009/RJ-08mm_f_2_8_Nikkor_02.jpg
hatte nur rund 350 Euro gekostet. Dank des absolut nicht sammelfähigen Zustands 😉 Mein Glück seinerzeit. Aber das würde ich dank allein 1 kg Objektivgewicht dan doch nicht werfen 😉
Ralf
Ui – das Sahnefisheye für 350€! Na, herzlichen Glückwunsch. Das war aber wirklich ein Schnäppchen. Das hätte ich auch nicht geworfen 😉
Eier, wir brauchen Eier! Und Du hast sie.
Und ich habe schon immer gedacht, dass ich robust mit meiner Kamera umgehen… und ja, von mir hättest du auch Geld für ein rasiertes Objektiv bekommen! Aber es beweisst mir noch einmal, wie Stabil die Nikons sind!
Also, wenn du mal wieder Hardware loswerden willst, deine Leserschaft nimmt bestimmt gerne was ab!
Hut ab! ich schliesse mich dann allen an, wir haben keine einfach keiner Eier! Das ist nun gewiss!
Aber vielleicht kann man ja mal für die Gopro eine Wurferweiterung basteln!
Verrückt das man die GANZE Welt mit einem Bild einfangen kann. (Bild 5) Und das ganze ein paar Meter über dem Erdboden… Sehr geniale Bilder.
Die Macht der kurzen Brennweite 🙂
Sehr mutig, und riskant aber klasse Bilder!
Stimmt und danke 🙂
…wie bescheuert muss man sein..
Ui – das hat jetzt aber lange gedauert, bis mal ein Hater vorbei kam…