Am Sonntag bummelte ich mit meiner Liebsten zur angetauten Elbe, weil sie so gerne Möwen und andere Vögel fotografiert. Am Wasser war ich mir sicher, dass sie gewünschtes vor die Linse bekommt und so war es auch. Während sie sich also mit Nikon D7000 und AF-S 70-200mm f/2.8 rumschleppte, schlenderte ich in Begleitung meiner kleinen M bei herrlichem Sonnenschein und frühlingshaften Temperaturen an den Fischmarkt. Der Blick zu den Landungsbrücken war einfach zu pitoresk und ich konnte nicht umhin, farbige Postkarten zu fotografieren. Wenigstens hatte ich so mal einen Grund, die Blende von meinem Noctilux zu schliessen. Das hatte ich mir im letzten Blogpost vorgenommen 🙂
Und siehe da: bei geschlossener Blende zeigt sich das Noctilux noch mal von einer ganz anderen Seite. Absolute Schärfe, null CAs und keine Vignettierung. Und die Leica M bringt diese Details auch auf den Chip. Folgendes Bild macht das ganz gut deutlich, denn es sind vier JPGs, die unbearbeitet in ptGui zusammengesticht wurde. Dann habe ich allerdings noch etwas an den Farben gedreht, denn in der Leica M war der sehr kontrastreiche und gesättigte Bildstil “kräftiger Farbfilm” ausgewählt, als ich die Serie aufgenommen hatte. So sehr ich diesen Look mag, so sehr drehte er mir hier die Lichtstimmung um – ich wollte etwas mehr Harmonie.
Ich wollte dann unbedingt noch die vorbeiziehenden Eisschollen ins Bild setzen. Glücklicherweise hatte ich meine beiden ND-Filter dabei, die bei einem 50mm f/0.95 einfach dazugehören – normalerweise, um bei Sonnenschein auch die Blende öffnen zu können. Diesmal nutzte ich sie andersherum und verlängerte so die Belichtungszeit. Mit dieser Methode hatte ich ja schon mal das Colloseum menschenleer bekommen. Ein Graufilter gab mir 3 Blendenstufen, der nächste gleich 6. Bei Blende 16 konnte ich dann bei strahlendem Sonnenschein eine Belichtungszeit von 4 Sekunden erreichen.
Es freut mich, dass mein Noctilux mit meiner Leica M so vielseitig ist. Und zwischendurch sind ja auch Landschaftsfotos mal ganz schön…
einfach nur schön. <3 Du alter Postkartenfotograf! 🙂
Wieder klasse geschrieben und toll eingefangen
Wenn es solche Postkarten an den Landungsbrücken gäbe könnte man direkt wieder welche kaufen. Sehr beeindruckend, ich habe mich zwar immer gefragt wie Elbe mit Graufilter aussehen kann, aber bin noch nie dazu gekommen.
Knaller , wenn du mal hier in der Gegend bist,fahren wir mal zu den Braunkohlenkraftwerken, das sind auch gute Graufilteropfer.
Oh, ja – schön. Aber nur Untertage, bitte…
Einfach genial! a) ich beneide euch Hamburger um alles um die Elbe herum 😉 b)Leica scheint nicht nur ein anderes Spiel zu sein, sondern auch ein komplett neues Stadion!
c) heute habe ich das Noctilux nebst Leica beim Photohaendler meines Vertrauens gesehen… zum Glueck sind ja jetzt ueberall diese oeffentlichen Defibrillatoren zugaenglich ….
p.s. vor ein paar Wochen durfte ich einige Leica Linsen, aus streng wissenschaftlichen Gruenden, zerstoeren …. es dauerte lange und es tat weh … sehr weh … die Dinger sind wirklich robust!
haha, sehr schön, sehr sehr schöner Kommentar. Hoffe Du hattest rechtzeitig Zugriff auf einen Defibrillator – ich hätte vermutlich einen gebraucht, wenn ich die Dinger hätte zerstören müssen…
😉 wer macht denn sowas. (cooles ergebnis)
Schäm Dich! Zur Strafe müsste man Dir ein 5,6er Voitgländer vor die M schnallen…. 🙂
Passt das 12er denn an die Leica? 😉
gehen tuts und an der Graustufenversion fällt auch der colourshift nicht so auf 😉
???
Hamburg ist so bunt! Kann ja nicht jeder in dem tristen Frankreich leben… 😉
Oida ! Tristes Frankreich ? Ick wull di watt ! Ich bin im Moment in Berlin *wurgs*
😉
tristes Frankreich, tz tz tz. Das ist bunt, total froidigpopoidig bunt. Ich kann auch in Farbe explodieren, jaaawoooohl 😉
( ok. Zugegeben, fryher hab ich das œfter gemacht … *hust* )
*grinZ*
Knackige Farben sowie Schärfe, großes Lob.
Liebe Grüße aus Leipzig,
Lydia