Seit Anfang der Woche sitze ich nun an meinen Bilder von dem Kurztrip aus Lissabon. Dabei gibt es zwei Konstante: ich höre die Musik von “Guents dy Rincon“ in einer Dauerschleife und kann mich nicht entscheiden, welche Bilder ich Dir hier im Blog zeigen möchte. Meine Bilder aus der wunderbaren Stadt sind wie ein Markt: es scheint irgendwie alles zu geben, aber es sind keine Spezialitäten dabei. Wie hat das neulich ein erfahrener Bilderredakteur gesagt: “Füllt das Herz des Fotografen, aber nicht sein Portemonnaie”. Gut, nun will ich mit Urlaubsschnappschüssen gar nicht meine Geldbörse füllen, aber ich würde Dir gerne zeigen, wie Lissabon ist. Oder Bilder eine kleine Geschichte der Stadt erzählen lassen. Das gelingt mir aber nicht.
Seit Anfang der Woche grübele ich also darüber, welche Bilder ich Dir zeigen soll und wie ich sie präsentieren kann, damit sie einen Zusammenhang herstellen können. Das gelingt mir vermutlich auch deswegen nicht, weil neben all der fotografischen Vielfältigkeit auch die Ahnung über die Armut der Menschen in dieser Stadt spürbar war. Nicht ohne Grund haben wir in einem Café für einen Galao, einen Tee und zwei Stück leckeren Gebäcks 18 Euro und fünf Strassen weiter 3,50 Euro bezahlt. In letzterem Café hat sich vermutlich noch nie ein Tourist verirrt und wir kamen trotzdem mit Englisch und Handzeichen sehr gut zurecht.
Wie soll ich Menschen in meinen Bildern eine Geschichte erzählen lassen, wenn ich deren Sprache nicht gesprochen habe? Für eine Urlaubskurzreise ist da mein Anspruch viel zu hoch. Das kann nicht funktionieren.
Genug gejammert 😉 Jetzt habe ich mich zu einem Weg durchgerungen: ich zeige Dir nur sehr wenige Bilder und jedes einzeln. Entweder das Bild steht für sich oder es ist eben für Aussenstehende nicht nachvollziehbar. Daher freue ich mich diesmal besonders auf Feedback zu den Bildern aus Lissabon. Gerne auch schonungslos – ich kann damit umgehen…
Den Trick, das Bild hier in groß und ohne störenden Text anzeigen zu lassen, kennst Du mittlerweile, oder? “Text ausblenden” anklicken oder auf dem Smartphone “(h)ide” ganz, ganz unten auf der Seite anfingern. 🙂
Schonungslos ? Dann nutz mal einen Polfilter, wenns das nächste Mal durch eine Scheibe zielst 😉
Problem mit dem Erzählen ist bekannt ; ich grübel seit Tagen über Text zu Bildern ( und vor allem, welche bunten Dinger das in die Endfassung schaffen werden – aus 900 wurden 750 grundsätzlich brauchbare wurden 210 wurden 98 muss runter auf 10, höchstens 15. Hmpf. ). Immerhin hab ich nicht die Sprachbarriere gehabt und kann Akteure ” selber ” zu Wort kommen lassen …
Grüsse,
H
ich find das von der Markthalle aber trozdem schick, so isses nicht 😉 Mit Pol wärs halt ” anders schick “
Den Polfilter hatte ich in der Tasche und nicht benutzt, weil ich die Mehrdimensionalität des Ortes darstellen wollte.
Aber es freut mich, dass ich mit der Bildauswahlproblematik nicht alleine bin.
… wichtig und richtig ist, nie um eine Ausrede verlegen zu sein … 😉
Bildauswahl ist ein Graus und ich zieh meinen Hut ganz ganz tief vor den Jungs und Mädels, die sowas für Magazine machen. Muss Jonas mal fragen, wenn der in drei Wochen wieder da ist, was das Volk munkelt, wenn er mit satt fünfstellig Bildern vorstellig wird und da dann vielleicht zehn von gedruckt werden … ( ok, einer hat mal auf die Frage, ob er sich denn sicher sei, das was druckbares dabei sei, geantwortet : ” Wenn ich pro Woche über hundert Rollen da hinschicke, gehe ich davon aus, dass die was finden ” *pfiffel* )